Unsere Berufung und Auserwählung festmachen

NATHAN SMITH

Berufung und Auserwählung

Gott hat jeden einzelnen Menschen dazu auserwählt, zu dem Sohn zu werden, zu dem Er ihn entsprechend seinem Namen vorherbestimmt hat. Und so soll jeder Mensch ewig in Gemeinschaft mit Gott leben. Jes45:4. Röm8:28-30. Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Konzept "Berufung und Auserwählung". Wir wissen aber auch, dass Gott niemandem Seinen Willen aufzwingt. Er gibt uns die Freiheit, zwischen zwei Bestimmungen oder Schicksalen für unser Leben auszuwählen. 5Mo30:19. Die erste Bestimmung ist der Segen, das Leben und die Gemeinschaft, die wir mit Gott und Seinem Volk teilen können, wenn wir gehorsam als Seine Söhne leben, und zwar unserem Namen entsprechend. 1Pe2:9-10; Eph2:10. Die zweite Bestimmung ist der Fluch, die Korruption und der Tod, den die Gottlosen erfahren, wenn sie sich dazu entscheiden, dem Wort des Vaters nicht zu gehorchen und Seine Berufung für ihr Leben nicht zu akzeptieren. 1Pe2:8.

Viele Christen haben das Wesen von Gottes Berufung und Auserwählung in ihrem Leben völlig missverstanden. Sie denken, dass Gottes Auserwählte eine exklusive Gruppe von Menschen seien, die zur Rettung vorherbestimmt wären, während alle anderen zur ewigen Verdammnis prädestiniert seien. Sie glauben, dass wir, egal wie wir unser Leben führen, nichts daran ändern können, ob wir zur Gruppe der Auserwählten gehören oder zur Gruppe derjenigen, die in die Hölle kommen. Dieser Irrglaube steht in völligem Gegensatz zum Evangelium der Sohnschaft. Wahr ist, dass wir alle die Freiheit haben, uns dafür zu entscheiden, zu den Auserwählten Gottes zu gehören! Gottes Auserwählte sind diejenigen, die das auswählen, was Gott für sie ausgewählt hat.

Reichlicher Eingang in Sein Königreich

Der Apostel Petrus ermutigte uns, eifrig unsere Berufung und Auserwählung festzumachen. 2Pe1:10-11. Wir sind vom Vater auserwählt worden, Seine Söhne zu sein, aber auch wir müssen Seine Vaterschaft für unser Leben auserwählen. 1Pe1:1-2. Unsere Berufung bezieht  sich auf den einzigartigen Namen, den uns der Vater gegeben hat. Jes43:1. Unser geistlicher Name beschreibt alles, was Gott für uns auserwählt hat, um Sein Sohn zu sein und als Sein Sohn zu handeln. Aus diesem Verständnis heraus ergibt sich, dass wir unsere Berufung und Auserwählung ganz festmachen, indem wir einfach jeden Tag beschliessen, als gehorsamer Sohn zu wandeln, entsprechend dem Namen den uns der Vater gegeben hat! Sich für diesen Weg zu entscheiden, bedeutet, sich mit der Gemeinschaft mit dem Opfer und Leiden Christi zu vereinen. Obwohl dies ein schmaler und schwieriger Weg ist, können wir uns freuen, dass Christus uns mit Seiner göttlichen Kraft ausstattet, diesen eingeschlagenen Weg bis zum Ende zu gehen. Mat7:14; 2Pe1:3. Wir freuen uns auch, dass unsere Gemeinschaft mit Seinem Opfer und Seinen Leiden unser reichlicher Eingang in Sein ewiges Königreich ist. 

Der Apostel Paulus offenbart uns eine erstaunliche Wahrheit über Gottes Auserwählte. Er verkündet, dass die Auserwählten Teil des neuen Jerusalem sind, das vom Himmel herabkommt (herabkommend ist, KÜ)! Heb12:22-23; Off21:10. Dies ist nicht etwas, das eines Tages in der Zukunft geschehen wird.  Sondern die Auserwählten Gottes werden schon jetzt in diese himmlische Stadt eingefügt! Das neue Jerusalem wird in der Heiligen Schrift auf viele Arten beschrieben. Es wird auch der Berg des Herrn genannt, der grosse und hohe Berg des Hauses des Herrn, der Berg Zion, die grosse Stadt, das himmlische Jerusalem, ein geistliches Haus, und sogar die Braut Christi, die Frau des Lammes. Jes2:2-3; Off21:9-11. Diejenigen, die aus Gott geboren und in Christus hinein getauft worden sind, sind mit Ihm auferweckt, um Teil dieser Stadt zu sein.

Die Fundamente der Stadt

Es gibt viele Bibelstellen, die uns auf die Fundamente dieser himmlischen Stadt aufmerksam machen. Heb11:10. Vor der Entdeckung des Betons wurden die Fundamente von Gebäuden mit Hilfe von grossen Steinen errichtet, die unter der Erde vergraben wurden. Der Eckstein war dabei der erste und stärkste Stein, der beim Bau eines Fundamentes eingesetzt wurde. Alle anderen Steine wurden in Bezug auf den Eckstein gelegt. Paulus schreibt: "So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen ("Familienangehörige"). Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage (dem Fundament) der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist". Eph2:19-22.

Der Apostel Petrus und die anderen Apostel des Lammes sind die zwölf Fundamente des himmlischen Jerusalem. Off21:14. Jesus sagte zu Petrus: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen (...) Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben". Mat16:18-19. Die "Schlüssel des Reiches", die Petrus und den anderen Aposteln gegeben wurden, war das Evangelium der Sohnschaft. Indem dieses Evangelium der Sohnschaft von den Aposteln verkündet wurde, wurde das Fundament für das neue Jerusalem gelegt. Apo2:38-41.

Petrus verkündete, dass wir nur dann in das geistliche Haus des Herrn eingefügt werden können, wenn wir zu Christus kommen, dem Haupt-Eckstein, bei Gott "auserwählt und kostbar". 1Pe2:4-6. Diejenigen, die dieses Wort empfangen, kommen zu Christus, indem sie Seine Einladung annehmen, sich mit der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden zu vereinen. Wenn wir in dieser Gemeinschaft bleiben, werden wir als Auserwählte Gottes in die Mauern der himmlischen Stadt eingefügt. Off21:14.

Ein Stein des Anstosses

Leider gibt es viele Menschen, die vom Vater auserwählt worden sind, aber die Einladung Christi, zu Ihm zu kommen, ablehnen. Für diese Menschen wird Christus zu einem Stein des Anstosses und zu einem Fels des Ärgernisses. 1Pe2:8. Anstatt sich unter Seine mächtige Hand zu demütigen, entscheiden sie sich, weiterhin in Ungerechtigkeit zu leben, nach ihren eigenen Vorstellungen und nach ihrem eigenen Verständnis. Sie sind völlig verführt und getäuscht und werden letztlich von dem Schwert, das aus dem Mund Christi kommt, gefressen. Jes1:19-20. Dies war der Tadel Christi an die Ältestenschaft in Laodizea. Sie dachten, sie seien reich und brauchten nicht zu Christus zu kommen und mit Ihm zu leiden. In Wahrheit aber waren sie elend, erbärmlich, arm, blind und nackt. Off3:17.

Wenn wir nicht kontinuierlich zu Christus kommen und akzeptieren, dass Er uns durch die Gemeinschaft mit Seinem Opfer von der Sünde reinigt, werden wir nicht zu den Auserwählten Gottes gehören. Teil von Gottes Auserwählten zu sein, ist keine statische Stellung, die wir erhalten und dann nie wieder verlieren können. Vielmehr bleiben Gottes Auserwählte in Sein Haus eingefügt, wenn sie sich täglich neu dafür entscheiden, ihre Berufung und Auserwählung festzumachen.

Jedes Mal, wenn Christus uns in einer bestimmten Angelegenheit mit Seinen feurigen Augen konfrontiert, dürfen wir nicht wie die Laodizeer reagieren, die im Unglauben zurückwichen und sich anmassten, reich zu sein und nichts zu benötigen. Heb10:39; Off3:17. Vielmehr müssen wir zu Christus kommen, auf Ihn blicken, den wir durchbohrt haben, und über unsere Ungerechtigkeit und Sünde wehklagen. Sac12:10. Wir müssen sofort anerkennen, dass wir in der Tat elend, erbärmlich, arm, blind und nackt sind in Bezug auf Sünde und Ungerechtigkeit, die Er in uns anspricht. Die Heilige Schrift bezeichnet diese Reaktion als "Seufzen und Hilferuf". Kla3:56. Durch diese Anerkennung des geistlichen Bankrotts, beginnen wir, die Tiefen unseres Sündenfalls wirklich einzugestehen. Mat5:3.

Seine Vorsorge für unsere Veränderung

Gottseidank will der Herr nicht, nachdem Er Sein Gericht über die Ungerechtigkeit oder Sünde in unserem Herzen offenbart hat, dass wir für immer in diesem elenden Zustand bleiben. Er wird aber ziemlich zornig auf uns werden, wenn wir kontinuierlich in unserer Blindheit herumstolpern, nachdem Er uns unseren Zustand offenbart hat! Wenn wir jedoch gehorsam Busse tun und im Glauben auf das Wort reagieren, das wir empfangen haben, sind wir in die Gemeinschaft mit Christi Opfer eingeladen. Und warum? Weil wir in dieser Gemeinschaft von unserer Sünde und Unreinheit gewaschen und gereinigt werden und wieder zu dem Sohn werden, zu dem wir ursprünglich berufen und auserwählt worden waren! Eph5:25-27. 

Der Apostel Johannes verkündete: "Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde". 1Jo1:7. In der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden werden die Elenden voller Hoffnung, die Erbärmlichen singen mit ewiger Freude, die Armen werden reich, die Blinden empfangen das Augenlicht, und die Nackten werden mit Gewändern der Gerechtigkeit bekleidet! Jes61:1-3.

Als unser grosser Hoher Priester ermutigt uns Christus jeden Tag zur Mitbeteiligung an Seinem Opfer, indem uns viele und unterschiedliche Situationen und Schwierigkeiten widerfahren. Wenn wir diese Situationen aus Seiner Hand empfangen und mit Seinem Opfer vereint bleiben, stellen wir fest, dass die bestimmte Sünde, die Er in uns offenbart hat, aus unserem Herzen herausgeschnitten wird. Gleichzeitig wird die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen und bewirkt, dass wir in unserer Sohnschaft "von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" weiter wachsen. 2Ko3:18. Wenn wir in diesem Prozess bleiben und uns immer wieder dafür entscheiden, gehorsam gegenüber dem Wort unseres Namens zu leben, machen wir unsere Berufung und Auserwählung jeden Tag fest. Wir wandeln auf dem Weg, den Christus für uns bereitet hat, um uns einen herrlichen Zugang zu Seinem ewigen Reich zu gewähren.

Dieser Artikel von Nathan Smith ist im 2022 Teenager Magazin "Choosing Sanctification" ("Heiligung wählen") erschienen. Es enthält kleine Änderungen der Übersetzer.