Taufe

VICTOR HALL

Taufe

Jemand, der als Sohn Gottes geboren wurde, indem er den Heiligen Geist empfing, wird um die Taufe in den Namen von Jesus Christus bitten. Apo8:36. Weil Christus nun in seinem Herzen wohnt und bleibt, wird er den Wunsch haben, als ein Glied Seines Leibes gleichermassen in Ihm zu bleiben. Joh15:4. Der Heilige Geist ermutigt und ermöglicht diese Vereinigung mit dem Leib Christi. Zur Erläuterung dieses Punktes schreibt Paulus: "Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu (mit) einem Geist". 1Ko12:13. Durch die Taufe in Christus hinein hat ein Sohn Gottes durch den einen Geist Zugang zum Vater, der ihn nach Seinem Willen in den Leib einfügt. Eph2:18; 1Ko12:18. Dies wird zum Beziehungskontext für sein Leben.

Ein Sohn Gottes wird durch die Taufe mit dem Tod, dem Begräbnis und der Auferstehung Jesu vereint. Jesus lehrt, dass dies unerlässlich sei, da sonst der neugeborene Sohn Gottes wieder "sterben" würde. Mat10:38-39. Obwohl Christus in den Gläubigen eingezogen ist, muss er im Gegenzug in Christus einziehen, um als neu geborener Sohn Gottes, als neue Schöpfung, zu leben. 2Ko5:17. Paulus weist auf diese Bedeutung der Taufe hin, wenn er sagt: "Denn ihr seid gestorben, und euer Leben [gr. zoe] ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben [gr. zoe], offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit". Kol3:3-4.

Damit meinte Paulus, dass die neue Schöpfungsidentität eines Gläubigen starb, als er in Christus hinein getauft wurde. Sein Zoe-Leben vom Vater, das zu seinem Namen als Sohn Gottes gehört, ist mit Christus in Gott verborgen. Wenn er weiterhin als Glied des Leibes Christi lebt, wird er nach und nach die Sohnschaft erlangen, die Christus durch Sein Opfer für ihn vollendet hat, und er wird bei Seiner Wiederkunft mit Ihm in Herrlichkeit erscheinen. Der Apostel Johannes sagte es so: "Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist". 1Joh 3:2.

Bedenken wir, dass das Leben als Sohn Gottes eines Gläubigen durch die Taufe mit Christus in Gott verborgen ist. Er hat die Gewissheit der Rettung, weil Christus seine Sohnschaft durch Sein Opfer am Kreuz bereits vollendet und erfüllt hat. Heb10:14. Wenn ein Sohn Gottes einmal mit dieser grossen Wahrheit erleuchtet worden ist, beschäftigt er sich nicht mehr mit dem Ausdruck der eigenen Sohnschaft. Stattdessen geht es ihm nun darum, Christus durch sein Opfern zu offenbaren. In der Praxis bedeutet dies, sein Leben niederzulegen, um seine Brüder im Leib Christi zu offenbaren.

Die Werke, durch die Christus von den Gliedern Seines Leibes offenbart wird, entsprechen dem Willen des Vaters. Es sind die Werke, die zur spezifischen Sohnschaft eines jeden einzelnen Gliedes gehören. Ausserdem züchtigt der Vater jeden Sohn, den Er aufnimmt, und zwar durch ihre Gemeinschaft mit den Leiden Christi. Dies ist nötig, damit wir erwachsen werden und Frucht bringen. Heb12:7-11. Deshalb gehen wir gerne zu Ihm hinaus, ausserhalb des Lagers, und tragen Seine Schmach als Glieder Seines Leibes. Heb13:12-16.

Indem ein Gläubiger um die Taufe bittet, anerkennt er die Notwendigkeit seiner Gemeinschaft mit dem Opfer und den Leiden Christi. In diesem Zusammenhang sagt Paulus: "Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele in Christus Jesus hinein getauft wurden, in seinen Tod hinein getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln". Röm6:3-4. In der Gemeinschaft von Tod und Auferstehung Christi ist "der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen". Röm 8:10. Was bedeutet dies für einen Sohn Gottes?

Seinem Tod gleichgestaltet

Der Menschensohn hat sich mit unserem Tod verbunden, als der Vater "den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde machte". 2Ko5:21. Jesus Christus wurde zur vollen Verkörperung der Sünde, als der Vater Adam und alle, die von ihm durch natürliche Geburt abstammen, zu Gliedern des Leibes Christi machte. Dies geschah, als Jesus den Kelch trank, den der Vater Ihm im Garten Gethsemane darreichte. Röm 5:14; 1Ko15:22,45; Luk22:42. So wurde der Tod Christi zu unserem Tod, zu dem Tod, den jeder Mensch erfährt. Heb2:9.

Auf Seinem Weg von Gethsemane nach Golgatha litt Jesus in Seinem physischen Leib wegen unserer Sünde unter dem Gericht Gottes. Das Gericht Gottes war ein Fluch über Sünde und Tod. Als Jesus zunehmend verflucht und von Gott abgeschnitten war, wurden Sünde und Tod in Seinem und in unserem Fleisch beseitigt. Mit anderen Worten: Sünde und Tod wurden ausgelöscht, als Er starb. Bezeichnenderweise ging die gesamte alte Schöpfung, einschliesslich aller Söhne und Töchter Adams, mit Ihm in das Meer des Vergessens Gottes (Mic7:19; Psa69:15).

Gleichzeitig war Christus der Wegbereiter für die Rettung eines jeden einzelnen Menschen und erfüllte die Werke ihrer Sohnschaft. Heb5:8; Jes26:12. Auf diesem Weg wurde das physische Blut Christi durch die Wunden, die Er erlitt, vergossen. Durch das Auferstehungsleben des Vaters, das in Christi Blut war, wurde Er als Haupt einer gemeinsamen neuen Schöpfung zunehmend vom Tod der Sünde lebendig gemacht. Heb13:20. Zudem wurde so Sein Leben vermehrt und denen als Leben gegeben, die Sein Wort empfangen und ihre Mitbeteiligung an der Gemeinschaft des Opfers anerkennen.

Am Ende Seines Opferweges, als Jesus Christus am Kreuz hing, war Er die vollständige Offenbarung von Gottes Fluch über Sünde und Tod der gesamten Menschheit geworden. Er war aber auch die volle Offenbarung der gemeinsamen neuen Schöpfung geworden, zu der jeder Mensch von Gott gemäss dem Ewigen Bund vorherbestimmt worden ist. In den prophetischen Schriften wird diese doppelte Bedeutung der Kreuzigung Christi als "ein Banner" oder "Feldzeichen" beschrieben, das für die ganze Erde aufgerichtet worden ist und zu dem jeder Mensch hingezogen wird. Jes5:26; Jes11:10; Joh12:32. Der Segen der ewigen Sohnschaft als Glied des Leibes Christi resultiert aus dem Gehorsam gegenüber dem Wort des Kreuzes, während Fluch und ewiger Tod aus der Ablehnung des Wortes des Kreuzes resultieren.

Der Teil des Banners, der sich auf den Fluch Gottes bezieht, wurde dem Propheten Sacharja als eine fliegende Schriftrolle offenbart, die zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit war. Sac5:2. Dies sind die gleichen Dimensionen wie die des Heiligtums in der Stiftshütte des Mose (2Mo26) und der Vorhalle des Tempels Salomos (1Kö6:3). Symbolisch betrachtet, reden diese 20x10 Ellen vom Eintreten in die Gegenwart Gottes oder den Leib Christi. Sie beleuchten die Wichtigkeit unserer (freien...) Entscheidung zwischen Fluch und Segen. Der Fluch Gottes ist die Konsequenz der Ablehnung des Wortes Gottes, das eigentlich Segen in Form der Wiedergeburt des Menschen und sein Einfügen in die Gemeinschaft Gottes als Glied einer Leuchtergemeinde sein sollte.

Der Herr erklärte Sacharja die fliegende Schriftrolle so: "Das ist der Fluch, der über die Fläche der ganzen Erde ausgeht (...) damit er eindringe in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der fälschlich bei meinem Namen schwört, und damit er in seinem Haus bleibe und es samt seinem Holzwerk und seinen Steinen verzehre". Sac5:3-4.

Die Botschaft, die Jesus vom Kreuz aus verkündet, lautet: "Gott ist Licht, und in ihm ist gar keine Finsternis". 1Jo1:5. Diejenigen, die im Licht Seines Wortes wandeln, haben Gemeinschaft mit Ihm, und sie lieben auch ihre Brüder im Leib Christi. 1Jo1:7; 1Jo3:14. Als Freunde Christi haben sie keine Gemeinschaft mit denen, die in den "unfruchtbaren Werken der Finsternis" wandeln. Eph5:11. Da sie im Licht wandeln, wandeln sie in dem Prozess, durch den das Blut Christi sie von aller Sünde reinigt. 1Jo1:7.

Wer jedoch den Dienst einer Ältestenschaft mit ihren Boten ablehnt, ist nicht in der Lage, Christus und Seinen Leib zu unterscheiden. Dies deshalb, weil diese Boten Zeugnis von Christus geben, der das Licht der Welt ist. Joh1:8-9. Diejenigen, die nicht bereit sind, im Licht dieses Wortes zu wandeln, machen damit indirekt geltend, dass sie keine Sünde haben. Der Apostel Johannes sagt, dass sie sich selbst betrügen und die Wahrheit nicht in ihnen ist. 1Jo1:8. Mit anderen Worten: Sie sind unfähig, den Leib zu unterscheiden, und sind dem Fluch ausgesetzt, den der Herr in die Häuser derer schickt, die Diebe und Lügner sind.

Paulus beschreibt die Auswirkungen dieses Fluches auf diejenigen, die vorgeben, am Agape-Mahl ("Abendmahl") teilzunehmen, aber den Leib des Herrn nicht unterscheiden so: "Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen". 1Ko11:29-30. Wenn sie sich nicht demütigen, wehklagen und "Früchte, die der Busse würdig sind" bringen, wird dieser Fluch sie und ihre Familie zerstören. Mat3:8.

Der einzige Weg zum ewigen Leben besteht darin, das Wort vom Kreuz zu empfangen und im Licht des Wortes und in der Gemeinschaft zu wandeln. Die erste Auswirkung dieser Gemeinschaft, durch die das reinigende Blut Jesu im Leben eines Menschen wirksam wird, ist, mit Seinem Tod gleichgestaltet zu werden. Phi3:10; Gal2:20. In dieser Gemeinschaft erfahren wir die Leiden Christi an unserem sterblichen Leib. So wird die Sünde, die in Seinem Leib beseitigt wurde, in uns beseitigt.

An dem Punkt dieses Todes schenkt uns der Geist das Auferstehungsleben, das geflossen ist, als das Blut Christi vergossen wurde und Er vom Tod unserer Sünde zurückgebracht wurde. Heb13:20. Durch dieses Leben werden wir mit Ihm aus dem Tod der Sünde zurückgebracht. Unser sterblicher Leib wird mit Leben erfüllt, sodass wir die Werke unsere Sohnschaft erfüllen können, die Christus bereits für uns vollendet hat.

Paulus nennt diesen Vorgang "die Beschneidung des Christus" und schreibt: "In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die nicht von Menschenhand geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes der Sünden, in der Beschneidung des Christus, da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat". Kol 2:11-12.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch "The Mystery of Godliness" ("Das Geheimnis der Gottseligkeit") von Victor Hall mit Peter Hay und David Baker. Es enthält kleine Ergänzungen der Übersetzer.