Die Braut, die Ihm entspricht

VICTOR HALL

Die Braut Christi ist die Gemeinde

Als Gott, der Herr, sprach: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht", bezog Er sich in erster Linie auf die Erschaffung einer Gehilfin für Jesus Christus. 1Mo2:18. Offensichtlich ist eine Ehe notwendig, um den Plan Seines Bundes zu erfüllen.

Wir glauben, dass Christus bereits eine Braut geheiratet hat, Seine Gemeinde. Die Hochzeit von Christus mit Seiner Braut ist kein zukünftiges Ereignis. Der Apostel Paulus hat dies in seinem Brief an die Epheser deutlich gemacht: "Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat". Eph5:25. Die Braut des Lammes ist die Gemeinde. Sie wird vom Apostel Johannes als eine himmlische Stadt bezeichnet, die das neue (heilige) Jerusalem genannt wird und auf dem Berg Zion, dem geistlichen Berg des Herrn, errichtet worden ist. Off21:2.9-10. Heb12:22.

Christus heiratete Seine Braut am Tag Seiner Kreuzigung. Wie Adams Frau Eva aus einer Rippe seiner Seite geformt wurde, so wurde die Braut Christi von Gott aus den Elementen Wasser, Blut und Geist geformt, die aus der Seite Jesu flossen, nachdem Er von dem Speer eines Soldaten durchbohrt worden war. 1Mo2:21-22; Joh19:34; Sac12:10; Sac13:1. Diejenigen, die von oben geboren und zu Gliedern des Leibes Christi gemacht worden sind, sind in der Braut gegründet und werden darin aufgebaut, wenn sie den Dienst des Geistes, die Waschung mit Wasser durch das Wort des Vaters und die Besprengung mit dem Blut Christi beständig empfangen und darin leben. 1Jo5:8.

In Anlehnung an die prophetischen Schriften und in Anlehnung an Hosea beschreibt der Apostel Petrus die Gemeinde, die Braut Christi, als eine Gemeinschaft von Gläubigen, die einst kein Volk waren, jetzt aber das Volk Gottes geworden sind. 1Pe2:10; Hos2:25. Petrus beschreibt sie weiter als "ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums". 1Pe2:9. Daraus erkennen wir, dass die Gemeinde das wahre Israel Gottes ist. Gal6:15-16.

Seit dem Pfingsttag, an dem das neue Jerusalem zum ersten Mal vom Himmel herabkam, ist das Israel Gottes ein Leib, der sich aus Juden und Heiden zusammensetzt, die ihre Berufung und Auserwählung festmachen. 2Pe1:10-11. Es ist eine Gemeinde des Überrestes aus den zwölf Stämmen Jakobs, die unter die Völker zerstreut waren. Zur Zeit des Endes wird dieser Überrest zu einer unermesslichen Schar anwachsen, wenn "die Vollzahl der Heiden" (Röm11:25), in der Bibel symbolisiert als Ephraim, und ein Drittel des jüdischen Volkes als Teil der Braut Christi vollständig wiederhergestellt sein werden.

Heute besteht die Gemeinde des Überrests aus Gläubigen in christlichen Haushalten, die auf Christus gebaut werden. Sie sind Hörer, die zu Christus, dem lebendigen Stein, gekommen sind, Der "auserwählt und kostbar" ist. Dieser Stein ist in Zion, dem Berg des Herrn, gelegt worden. Nachdem diese Gläubigen zu Christus gekommen sind, werden sie als lebendige Steine auf Ihm zu einem geistlichen Haus, einem Tempel, aufgebaut. 1Pe2:4-6. Der Tempel des Leibes Christi ist ein zentraler Bezugspunkt für das Verständnis unserer Mitbeteiligung am Bundesleben des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er ist in der Tat der Schlüssel zur Auslegung der biblischen Prophetie im Buch der Offenbarung. Er ist daher der Bezugspunkt für den Ort, an dem wir uns im Moment befinden, und definiert die Wegpunkte unserer Pilgerreise als Kirchen in der kommenden Zeit.

Der Tempel, oder die Stiftshütte, ist im Himmel. Heb8:5; Heb9:11. Es ist der Ort, an dem der Sohn Gottes gegenwärtig auf Seinem Thron sitzt. Es ist bezeichnend, dass der Leuchter des wahren Tempels vor dem Thron steht. Der Leuchter ist das Gerät im Tempel, das die Gemeinde repräsentiert. Off1:20. Die Vollendungdes Gemeindezeitalters wird als sieben Leuchter dargestellt. Diese Leuchter werden an jedem Ort als eine lokale Gemeinde in einer Region gesehen. Es ist wichtig, dies zu verstehen, weil es uns hilft, das Wirken der Braut auf Erden als Gehilfin, die Jesus Christus entspricht, zu erkennen.

Eine Gehilfin werden, die Christus entspricht

Was bedeutet es für eine Ehefrau, die Gehilfin zu sein, die ihrem Mann "entspricht", ihm das entsprechende Gegenüber zu sein (1Mo2:18.20)? Um ein "entsprechendes Gegenüber" zu sein, bedarf es der Beziehungsfähigkeit in der Gemeinschaft Haupt/Gehilfin. Sie wird durch die Befähigung des Ewigen Geistes geschaffen und durch Opfern zum Ausdruck gebracht. In diesem Sinne ist die Fähigkeit, ein entsprechendes Gegenüber zu sein, für eine Person, die in der Gemeinschaft der Hauptschaft vereint ist, unerlässlich. Sie ist wesentlich für die Ordnung, in der das Leben und die Gnade Gottes durch Opfern wirken und wachsen können.

Der erste Ausdruck der Braut als entsprechendes Gegenüber ist, dass sie ein Gefäss der Vermehrung ist. Als "Bein von Seinem Bein und Fleisch von Seinem Fleisch" geht die Braut aus Christus, ihrem Haupt, hervor. 1Ko11:8-10. Sie offenbart Ihn durch die Verkündigung des Evangeliums Gottes. Als Gefäss der Schwachheit tut sie dies durch Opfern, befähigt durch den Ewigen Geist, durch den Heiligen Geist. 1Pe3:7. Dieser Dienst des Geistes ist die Manifestation des Lichtes der Leuchtergemeinden in der Welt. Off4:5. Die diese Botschaft hören, können Glauben empfangen, durch den sie von oben geboren werden, vom Vater. Röm10:17. Wenn sie dann aus Wasser und Geist geboren sind, können sie selbst als Bürger des himmlischen Jerusalem zur Herrlichkeit geführt werden. Joh3:3-5.

Das Hervorbringen von Söhnen Gottes ist nicht nur eine Folge der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums. Sie muss auch die Frucht von Familien sein, die zu einer Leuchtergemeinde gehören. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Gemeinschaft in der ersten Liebe innerhalb einer Familie und von Haus zu Haus grundlegend ist, um die Braut Christi, das neue Jerusalem, zum Ausdruck zu bringen. Eine Familie, die im Bund Gottes lebt, ist der Ort, an dem Kinder geboren werden und die göttliche Natur als Söhne und Töchter Gottes empfangen. 1Ko7:14. Zudem bieten gläubige Haushalte durch die Evangelisation von Haus zu Haus den primären Kontext, in dem Hörerinnen und Hörer des Wortes als Söhne und Töchter Gottes wiedergeboren werden können. So werden sie aus dem Reich der Finsternis befreit und in das Reich des Sohnes versetzt. Kol1:12-13.

Bürger des Neuen Jerusalem werden

Durch die Verkündigung des Evangeliums empfängt der Hörer Glauben. Dieser Glaube gehört Gott und kommt von Gott. Es ist derselbe Glaube, den Abraham empfing, als das Wort des Herrn in einer Vision zu ihm kam und sagte: "Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild [des Glaubens] und dein sehr grosser Lohn". 1Mo15:1. Durch diesen Glauben wurde Abraham erleuchtet, und er sah, dass seine Kinder so zahlreich wie der Staub der Erde und so herrlich wie die Sterne des Himmels werden würden. 1Mo13:16. 1Mo15:5-6. Sie werden Bürger des neuen Jerusalem, der Braut Christi.

Weil ein Hörer zum Glauben kommt, indem er Christus, das Wort, empfängt, wird er durch den Prozess der Sohnesstellung (Adoption, Sohnschaft) ein Kind Abrahams. Gal3:7. Diese Sohnesstellung gibt ihm das Recht, ein Sohn Gottes zu werden. Der Apostel Johannes betont diesen Wegpunkt der Rettung, wenn er schreibt: "Allen aber, die ihn [gemeint ist Christus, das Wort und der Same des Vaters] aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind." Joh1:12-13.

Durch den Glauben befähigt, an die Verheissung des Geistes zu glauben, wird der Gläubige aus der göttlichen Natur geboren, wenn er Heiligen Geist empfängt. Gal3:14; Joh20:22; 2Pe1:4. Er wird von neuem geboren, um das Reich Gottes zu sehen. Joh3:3. Zu diesem Zeitpunkt hat er jedoch noch kein neues Herz und keinen neuen Geist empfangen. Vielmehr hat er Glauben empfangen, um Teil des Neuen Bundes des Heiligen Geistes zu werden.

Durch die Taufe im Wasser und durch den Geist wird der Gläubige in den Neuen Bund des Geistes aufgenommen. So wird ein Sohn Gottes in die Gemeinschaft mit dem Opfer und dem Leiden Christi eingetaucht und dazu befähigt. Der Gläubige erhält sein neues Herz und seinen neuen Geist schrittweise durch die Gemeinschaft mit den sieben Verwundungsereignissen, die zum Opfer- und Leidensweg Christi gehören. Das ist der Weg des ewigen Heils, den Er für sie bereitet hat. Heb5:9.

Im Buch Hesekiel beschreibt der Herr, was es bedeutet, mit Ihm den Weg Seiner Opfer und Leiden zu gehen. Er sagte: "Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein." Hes36:26-28. Durch die Taufe im Wasser und mit dem Geist sagt der Mensch Ja zu diesem Weg und wird so Teil des wahren Israel Gottes. Joh3:5.

Der "in die Sohnesstellung erhobene Mensch"

Es ist wichtig zu betonen, dass die Sohnesstellung nicht nur eine Etappe auf dem Weg zur Errettung ist. Sie beschreibt einen ganzen Pilgerweg, auf dem der Mensch Schritt für Schritt als Sohn Gottes und Sohn des Menschen verherrlicht wird. Obwohl die Sohnesstellung einem Menschen das Recht gibt, durch die Wiedergeburt ein Sohn Gottes zu werden, muss er nach der Wiedergeburt ständig in dieser Sohnesstellung bleiben, um gerettet zu werden. Die Wiedergeburt allein reicht nicht aus, um gerettet zu werden. Um dies zu verdeutlichen, schreibt Paulus: "Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft (Sohnesstellung) empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden." Röm:8:14-17.

Wir sehen, dass der "in die Sohnesstellung erhobene Mensch" sich auf einen Menschen bezieht, der seine Vorherbestimmung gewählt hat. Er wurde vom Vater zur Sohnesstellung durch Jesus Christus vorherbestimmt. Er sollte ein Sohn Christi, des Ewigen Vaters, werden. Paulus erklärt dies, indem er schreibt: "wie er (Gott der Vater) uns in ihm (Christus Jesus) auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft (Sohnesstellung) für sich selbst durch Jesus Christus (d.h. seine Söhne zu werden), nach dem Wohlgefallen seines (des Vaters) Willens, zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten." Eph1:4-6.

Im Gebet mit dem Vater auf dem Ölberg erklärte Jesus, was Er denen gegeben hatte, die der Vater Ihm gegeben hatte. Er betete: "Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt." Joh17:6. Zu den grundlegenden Elementen, um den in der Sohnschaft verheissenen Schatz zu empfangen, gehören das Wort, der Name, die Herrlichkeit und die Liebe Gottes. Es ist notwendig, sich diese Elemente anzueignen, um die in der Sohnschaft verheissenen Schätze des Auferstehungslebens, der Unverweslichkeit und der Unsterblichkeit zu erlangen.

Diese Schätze können nur durch die Gemeinschaft mit dem Opfer und den Leiden Christi erlangt werden. Um dies zu unterstreichen, erinnern wir uns daran, dass es kein Auferstehungsleben ohne das Eintauchen in den Tod Christi gibt. Paulus sagt es deutlich: "So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln." Röm6:4. Aus diesem Grund können wir die Taufe als einen "Vertrag der Sohnesstellung" betrachten, der uns das Recht auf das Auferstehungsleben Christi gibt, das zur Vorherbestimmung der Sohnesstellung gehört.

Diejenigen, die die Sohnesstellung durch Jesus Christus empfangen, werden am letzten Tag auferweckt werden. Das ist in der Tat die Vollendung der Sohnesstellung! Paulus ermutigt die Römer zu dieser Einsicht, indem er sagt: "Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung (Sohnschaft), die Erlösung unseres Leibes." Röm8:22-23. In diesem Text verbindet Paulus die Sohnesstellung ausdrücklich mit dem Empfang eines unsterblichen und unvergänglichen Leibes, der dann vom Vater mit einem himmlischen Leib überkleidet wird. Beide zusammen bilden den geistlichen Leib. Der Gläubige empfängt seinen geistlichen Leib am Tag der Auferstehung. Das ist die Bedeutung der "Erlösung unseres Leibes".

Die Sohnesstellung zeigt sich besonders in der dritten Wunde Christi. Was in Adam geschaffen und dann Abraham geschenkt wurde, wurde in Christus neu geschaffen, als Er für unseren Frieden mit der Rute geschlagen wurde. Mat26:67-68; Jes53:5. In diesem Prozess erhalten wir Sein Leben und Seine Natur, die die göttliche Natur ist, und werden zu einem neuen Menschen geformt. In dieser Einheit schafft Christus eine neue Schöpfung. Eph2:14-17. Dies ist ein fortschreitender Prozess, der die Wiedergeburt und die Erneuerung durch den Heiligen Geist der Menschen, die Söhne Abrahams sind, einschliesst. Die Bedeutung dieses Punktes für unsere Zugehörigkeit zur Brautstadt liegt auf der Hand. Die Braut wird aus dem geeinten Leib herausgenommen, was auch in dieser Wunde zum Ausdruck kommt. Folglich gehört ein Mensch nicht zu einer auserwählten "Herrin" (2Jo1; oder Gemeinde), wenn er nicht beständig an seiner Sohnesstellungfesthält.

Es ist wichtig, dass wir zwischen der Wiedergeburt und dem Prozess der Sohnesstellung unterscheiden. Wer aus Gott geboren ist, sündigt nicht, sondern muss zur Reife und Fruchtbarkeit hinzu wachsen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass der Apostel Johannes sagt: "Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt." 1Jo3:9-10.

Johannes wusste aber auch, dass jeder, der sagt, er habe keine Sünde, sich selbst betrügt und die Wahrheit nicht in ihm ist. 1Jo1:8. Das macht deutlich, dass wir mit dem Prozess der Sohnesstellung verbunden sein müssen. In diesem Prozess wird der alte Mensch, der sündigt, von uns entfernt, und wir werden als geistliche Identität wiederhergestellt und erneuert. Wir erhalten ein neues Herz und einen neuen Geist.

Die Lebensfähigkeit unserer Sohnschaft, die nicht sündigt, sondern reifen muss, hängt von unserer Wiederherstellung und Erneuerung als Söhne in Sohnesstellung in der Gemeinschaft mit dem Opfer und den Leiden Christi ab. In dieser Hinsicht verlangt der Zustand unseres Herzens Aufmerksamkeit, denn er ist der Boden, der wiederhergestellt und erneuert werden muss. Wenn die Steine unseres anderen Gesetzes und die Dornen unseres Verlangens nach anderen Dingen nicht durch die Beschneidung Christi aus uns entfernt werden, dann kann der Same unserer Sohnschaft, der nicht sündigt, sterben. Wenn das geschieht, geht unsere ewige Sohnschaft verloren.

Versiegelt mit dem Heiligen Geist

Der Vater und der Sohn haben die Dispensation des Gemeindezeitalters dem Heiligen Geist anvertraut. Der Heilige Geist ist wesentlich für die Fähigkeit der Braut, eine Christus entsprechende Gehilfin zu sein. Er ist es auch, der die Zugehörigkeit jedes Einzelnen zur Gemeinde des Überrestes ermöglicht. In diesem Sinne erfordert unser Bürgerrecht das Siegel des Heiligen Geistes. In seinem Brief an die Epheser erklärt der Apostel Paulus, dass die aus Gott Geborenen mit dem Heiligen Geist der Verheissung versiegelt sind. Er schreibt: "In ihm [seid] auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheissung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes, auf die Erlösung [seines] Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit." Eph1:13-14.

Der Heilige Geist ist die Garantie für unser ewiges Erbe als Bürger des neuen Jerusalem. Wenn wir mit dem Heiligen Geist versiegelt werden, erhalten wir den Titel oder die Urkunde, in der heiligen Stadt zu wohnen! Es ist wie eine Anzahlung, die unser Bürgerrecht garantiert.

Für ein Ehepaar ist das Siegel des Heiligen Geistes ein Überrest des Geistes. Mal2:15. Wenn sie am Tag ihrer Hochzeit um einen Überrest des Geistes bitten und ihn empfangen, erhalten sie ein "Grundstück" im neuen Jerusalem. Ihr Haus ist Teil der Brautstadt geworden, sodass die Kinder, die in ihrem Haus geboren werden, mit der göttlichen Natur ausgestattet sind und der göttliche Same sind, den der Vater begehrt.

Lebendige Briefe

Eine weitere Bedeutung des Versiegelns mit dem Geist ergibt sich, wenn wir bedenken, dass ein Siegel ein Werkzeug ist, z.B. ein Siegelring oder ein Stempel, auf dem der Name des Besitzers oder ein identifizierendes Motiv eingraviert ist. Das Siegel wird auf einem Dokument angebracht, in der Regel durch einen Abdruck in geschmolzenem Wachs. Das Siegel bestätigt die Urheberschaft des Dokuments und garantiert, dass der Inhalt demjenigen gehört, der es versiegelt hat.

Aus Gott geboren und auf Christus getauft, sind wir "Briefe" Christi, geschrieben von Seinen Boten. Diese Briefe oder Dokumente sind nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. Sie sind nicht auf Tafeln aus Stein geschrieben, sondern auf Tafeln aus Fleisch, das heisst auf den Herzen. 2Ko3:3. Wir sind Briefe Christi geworden und werden mit dem Heiligen Geist versiegelt, wenn wir mit Ihm in der Gemeinschaft Seiner Opfer und Seiner Leiden wandeln. Wir wissen das, weil der Herr gesagt hat: "Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut." Hes36:26-27.

Das Siegel des Heiligen Geistes ist in unsere Herzen eingraviert. Hoh8:6. Es ist die Beglaubigung dessen, was auf unsere Herzen geschrieben ist, und kennzeichnet unseren Namen und unser Leben als Gottes Eigentum. Es ist wichtig zu wissen, dass dieses Siegel nicht nur eine Kennzeichnung ist; es ist auch voller Kraft! Einmal wie ein Buch geöffnet, können wir von anderen als lebendige Briefe gelesen werden. Diese Briefe werden von allen Menschen gelesen und als Zeugnis und Zeugen anerkannt. Genau dazu, so sagt Jesus, sind wir mit dem Geist getauft. Apo1:4-8. Dies ist ein Aspekt unserer Werke als Teil einer Gehilfin, die Christus entspricht.

Als lebendige Briefe, versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheissung sind, offenbaren wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. In diesem Sinn sind wir für andere das Buch des Lebens, der Baum des Lebens und der Strom des Lebens. Diese Ausdrücke gehören zu denen, die den Bund des Vaters, den Bund des Sohnes und den Bund des Heiligen Geistes empfangen haben.

Wir offenbaren den Vater in besonderer Weise als Briefe Christi, denn durch diesen Ausdruck sind wir für diejenigen, mit denen wir in Beziehung stehen, ein Buch des Lebens. Wie wir gesehen haben, bezeichnete Paulus diejenigen, denen er das Evangelium Gottes, des Vaters, verkündigte, als "unseren Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen". 2Ko3:2.

Der Sohn, der Baum des Lebens, offenbart Sich besonders durch die Weitergabe des Wortes des Glaubens, das wir empfangen haben, und das in unserem Herzen und in unserem Mund ist. Röm10:6-8. König Salomo verkündete in diesem Zusammenhang: "Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens." Spr15:4. Er lehrte auch: "Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen." Spr11:30.

Jesus sagte über die Offenbarung des Heiligen Geistes, dass Ströme lebendigen Wassers aus unseren Herzen fliessen werden. Der Apostel Johannes sagte: "Aber am letzten, dem grossen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war." Joh7:37-39.

Das Licht der Welt

Als mit dem Heiligen Geist Versiegelte können wir unseren Ausdruck des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zusammenfassend als das Licht der Welt bezeichnen. Dies ist nur möglich, wenn wir mit unseren Brüdern in Christus in einem Geist vereint sind. 1Ko12:13. Das bedeutet, dass wir Teil einer Leuchtergemeinde sein müssen.  Jesus war in diesem Punkt unmissverständlich, als Er sagte: "Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." Mat5:14-16. Wesentlich ist, dass Jesus in dieser Aussage unsere Zugehörigkeit zu einer Leuchtergemeinde mit dem Bürgerrecht im neuen Jerusalem, einer Stadt auf dem Berg Zion, verbindet.

Wir sind das Licht der Welt, das als Teil einer Leuchtergemeinde vor den Menschen leuchtet, wenn das, was in Gott wahrhaftig ist, auch in uns wahrhaftig ist. So können wir ein Buch des Lebens, ein Baum des Lebens und der Strom des Lebens sein. Um dies zu verdeutlichen, schreibt Johannes: "Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, was wahr ist in Ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon." 1Jo2:7-8.

Aus dieser Aussage des Johannes erkennen wir, dass das alte Gebot und das neue Gebot ein und dasselbe Gebot sind. Das alte Gebot ist das Wort vom Anfang und offenbart die Agape-Liebe, die zu Ihrer Gemeinschaft gehört. Johannes nennt sie "Licht".

Das neue Gebot ist, dass das Wesen und die Gemeinschaft Jahwes in uns wahrhaftig sind. Das bedeutet, dass wir mit der Gemeinschaft Jahwes vereint sind, weil wir das Wort vom Anfang empfangen haben: "Gott ist Licht, und in ihm ist gar keine Finsternis". 1Jo1:5. Indem wir dieses Wort empfangen und ihm gehorchen, werden wir durch den Heiligen Geist mit der Gemeinschaft des Leibes, die die Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes ist, verbunden. 1Jo1:1-3. Im Blick auf das neue Gebot ermahnt uns Johannes und sagt: "Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Und das ist die Verheissung, die er uns verheissen hat: das ewige Leben." 1Jo2:24-25.

Wichtig und hilfreich ist, dass der Heilige Geist das Wort vom Anfang  als das neue Gebot lehrt. Das ist der Neue Bund des Geistes, der in unserem Leben wirkt. Die Dunkelheit unserer eigenen Perspektive verschwindet, weil das Wort vom Anfang (verkündigt durch das Evangelium Gottes), das in Ihm wahrhaftig ist, auch in uns wahrhaftig ist.

Dieses Licht des Lebens ist das Wort vom Anfang. Es ist die Art und Weise, wie Sie leben, nämlich Ihre Liebe, Ihr Glaube und Ihre Hoffnung. Es ist offensichtlich, dass das neue Gebot in uns wirksam wird, wenn sich unsere Perspektive ändert. Wir werden aus der Dunkelheit unseres eigenen Weges und unserer eigenen Perspektive befreit, wenn die Erleuchtung des Evangeliums Gottes von unserem Leben Besitz ergreift und uns mit dem Wort vom Anfang verbindet. Wenn wir diesem Gebot gehorchen, bleiben wir im Licht, und haben keinen Grund zu straucheln.

Bereit für das Agape-Mahl des Vaters

Obwohl Christus mit der Gemeinde verheiratet ist, wusste Paulus, dass die Gemeinde der Reinigung und Heiligung bedarf. Nachdem er die Gemeinde als Braut Christi bezeichnet hat, erklärt er, dass Jesus Sich für sie hingegeben hat, "damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei." Eph5:26-27.

Die Präsentation der Braut durch den Sohn wird beim Agape-Hochzeitsmahl stattfinden, das der Vater geben wird, nachdem Er Seinen Sitz eingenommen hat, um die Welt am Ende des Zeitalters zu regieren. Das Agape-Mahl, das der Vater für die Gemeinde bereitet, wird das Herausauferstehungs("exanastasis")-Leben Christi sein, das uns nicht mehr hungern und dürsten lässt, und das uns vor Hitze und Sturm schützt. Diese Agape-Liebe ist eine umfassende Versorgung, die uns in unserer Sterblichkeit zuteilwird und uns am Ende dieses Zeitalters vor Babylon und dem Antichristen schützt. An diesen Schutz werden wir besonders erinnert, wenn der Herr zwischen denen im Heiligtum und denen im äusseren Vorhof unterscheidet, der zweiundvierzig Monate lang mit Füssen getreten werden wird. Off11:1-3.

Dieser Schutz ist denen verheissen, die zur Braut Christi gehören, die für würdig befunden wurden, sich am Hochzeitsmahl des Lammes und Seiner Braut mitzubeteiligen. Der Herr hat diesen Schutz der Tochter Abrahams und Sarahs verheissen: "Denn der HERR tröstet Zion; er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüsten wie Eden und ihre Steppe wie den Garten des HERRN. Freude und Wonne, Danklied und Lobgesang wird darin gefunden werden." Jes51:3. Zion ist die Stadt, die Abraham und Sarah erwarteten, die einen festen Grund hat und deren Erbauer und Schöpfer Gott ist. Heb11:10. Und obwohl sie glaubten, dass sie in dieser Stadt wohnen würden, umfasst sie doch auch alle ihre Kinder! Jes51:1-2.

Das Wort polarisiert

Die Braut wird geheiligt und gewaschen durch den Sohn, durch den Dienst Seines Wortes, durch den Geist. Dieses Wort wird von den Ältestenschaften verkündet, die in Seiner rechten Hand sind. Jesus verwendet das Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen, um die polarisierende Wirkung dieses Dienstes auf die sieben Gemeinden zu beschreiben. Mat25:1-13.

Jesus lehrte, dass den fünf klugen Jungfrauen die Tür zum Hochzeitsmahl des Vaters geöffnet wurde. Den fünf törichten Jungfrauen hingegen wurde die Tür verschlossen, weil sie nicht genug Öl in ihren Gefässen hatten. Ihr Ölvorrat war erschöpft, weil sie von den Verkäufern kein Öl gekauft hatten. Das "Öl" bezieht sich auf "das Wort der Gnade", das der Heilige Geist durch die Ältesten weitergibt, die mit Auffahrts-Gaben begnadet und Teil einer Ältestenschaft sind. Die fünf törichten Jungfrauen sind Einzelpersonen, Familien und ganze Gemeinden, die nicht mit Busse und Glauben auf das reagieren, was der Geist den Gemeinden sagt. Sie sind nicht bereit, ihre eigenen selbstgerechten Ansichten zu "verkaufen" oder als Abfall zu betrachten, um ein Evangelium anzunehmen, das sie in einen Prozess der Reinigung und Heiligung führt. Die polarisierende Wirkung des Wortes, das sie verschmähen, verweist sie auf ihren Platz ausserhalb des Hauses des Vaters.

Die klugen Jungfrauen sind Einzelpersonen, Familien und ganze Gemeinden, die auf die Initiative Christi reagieren, wenn Er durch den Dienst des Heiligen Geistes im Geist des Gerichts und des Verbrennens (der Vertilgung) in die Gemeinden kommt. Jes4:4. Indem sie im Gehorsam gegenüber diesem Wort im Geist wandeln, wirkt der Prozess der Reinigung und Heiligung, den Christus durch Seinen Opfer- und Leidensweg etabliert hat. Schon jetzt strahlen sie das Licht des Lebens aus, das sie durch ihre Gemeinschaft auf diesem Pilgerweg empfangen haben. Sie werden Christus "entsprechend" gemacht, um das Evangeliums in der Zeit des Endes zu verkünden zur Erziehung der aus Gott Geborenen, die in dieser Zeit der grossen Einsammlung in die Stadt kommen werden. "Ihm entsprechend" bedeutet, dass sie Öl in ihren Lampen und in ihren Gefässen haben. Wie die klugen Jungfrauen werden sie das Licht ihres Zeugnisses in dieser Zeit bewahren können. Da sie auch das Wort empfangen, das gegenwärtig von den Boten Christi verkündet wird, die mit Himmelfahrts-Gnadengaben ausgestattet sind, werden sie genügend Gnade des Geistes haben, um bis zum Ende des Zeitalters auszuharren.

Die "auserwählte Herrin", die Christus entspricht

Christus spricht die Braut zuerst als geeinte Wesen oder als "auserwählte Herrin" an. In diesem Zusammenhang erinnern wir uns daran, dass ganze Gemeinden aufgrund ihrer einmütigen Reaktion auf die Initiative des Geistes gereinigt oder hinweggenommen werden können. So warnte Jesus die Ältestenschaft von Ephesus mit den Worten: "Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Busse und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter [der vor mir im Tempel ist] von seiner Stelle wegstossen, wenn du nicht Busse tust!" Off2:5.

Wie reagiert eine "auserwählte Herrin", die sich aus Einzelpersonen und Familien zusammensetzt, vereint auf das, was der Geist den Gemeinden sagt? Der Apostel Paulus hat auf diese Frage eine hilfreiche Antwort gegeben, als er schrieb: "Und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern [einander] ermuntern, und [das] um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht." Heb10:24-25.

Es ist klar, dass jeder von uns die Verantwortung hat, einander zu ermutigen, sich an dem Agape-Mahl mitzubeteiligen, das Jesus vor dem Beginn Seines Opferweges etabliert hat. Wenn wir durch unsere Reaktion auf das Wort an diesem Mahl teilnehmen, werden wir für unsere Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden als Einzelpersonen, Familien und Gemeinden geistlich ernährt. So werden wir geheiligt und gereinigt und Christus entsprechend gemacht. Unser Wirken als Gehilfin Christi drückt sich nicht nur in der Verkündigung des Wortes aus, die notwendig ist, um Söhne Gottes zur Geburt zu führen, sondern schliesst auch die Fähigkeit mit ein, diejenigen zur Reife zu führen, die aufgrund ihrer Fleischlichkeit noch unreif sind.

Die Bibel vergleicht Gemeinden, die Christus "entsprechen", mit einer klugen, tugendhaften Frau. Im Buch der Sprüche fragt König Lemuel: "Eine tugendhafte (tüchtige) Frau - wer findet sie? Sie ist weit mehr wert als [die kostbarsten] Perlen! Auf sie verlässt sich das Herz ihres Mannes, und an Gewinn mangelt es ihm nicht."Spr31:10-11. Eine Gemeinde, die diese Qualitäten aufweist, wird im Agape-Mahl ihres Mannes ("Christi") etabliert und ist ein Ort des Schutzes für ihre Kinder.

Der Prozess, der zu einem entsprechenden Gegenüber führt

Der Prozess, der zu einem entsprechenden Gegenüber führt, ist, wie bereits erwähnt, mit der Beziehungsfähigkeit verbunden, die zur Gemeinschaft der Hauptschaft gehört. Sie wird durch die Fähigkeit des Ewigen Geistes etabliert und dann durch Opfern ausgedrückt und verwirklicht. Der Ewige Geist, der vom Heiligen Geist ausgeht, befähigt den Menschen, Opfer zu bringen, die seiner Heiligung entsprechen. Diese Opfer sind eine wesentliche Voraussetzung, um ein entsprechendes Gegenüber zu werden. Dies ist nur durch den Heiligen Geist möglich, der der Geist der Heiligung ist. 1Pe1:2. Heiligung durch den Geist in der Ordnung der Hauptschaft bedeutet, dass Christus nicht den Platz des Vaters einnimmt. Der Mann nimmt zu Hause nicht den Platz Christi ein. Und die Frau nimmt nicht die Rolle des Mannes in Bezug auf Christus ein. 1Ko11:3.

In diesem Zusammenhang erinnern wir uns an einige Schlüsselfaktoren einer Gemeinde, die auf dem Weg ist, ein entsprechendes Gegenüber zu werden. Petrus schreibt: "Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die aber, die sich weigern zu glauben, gilt: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, gerade der ist zum Eckstein geworden«, ein »Stein des Anstossens« und ein »Fels des Ärgernisses«. Weil sie sich weigern, dem Wort zu glauben, nehmen sie Anstoss, wozu sie auch bestimmt sind." 1Pe2:7-8. Gehorsam gegenüber dem Wort Christi, der nur durch den Heiligen Geist möglich ist, ist die Grundlage für diesen Prozess als Teil der Braut Christi. Christus zu gehorchen bedeutet, auf Christus, dem lebendigen Stein, aufgebaut und in Seinen Tempel eingefügt zu sein. Ungehorsam gegenüber der Hauptschaft, die von Ihm als dem Schlussstein ausgeht (Eph2:20), bestimmt den Menschen zum Gericht und zum Zorn.

Petrus fährt dann fort und betont, dass der Gehorsam derer, die zum Neuen Jerusalem gehören, sehr praxisorientiert sein muss und sich auf das Verhalten der Einzelnen und der Haushalte bezieht. In diesem Sinne ist der Ausdruck der Braut nicht nur gemeinsam, sondern zeigt sich auch in  der Gemeinschaft der ersten Liebe innerhalb einer Familie und von Haus zu Haus. Dementsprechend werden Einzelpersonen, Paare und Haushalte, die zur Brautstadt gehören, durch den Geist leben. Das heisst, sie werden unter der Herrschaft des Geistes stehen. Natürlich müssen wir verstehen, was das in der Praxis bedeutet und wie der Geist unser Helfer ist, damit wir eine Gehilfin Christi sein können.

Die Wiederherstellung des Mannes als ein Ihm entsprechendes Gegenüber

Ein christlicher Mann unterwirft sich der Herrschaft Christi durch den Heiligen Geist. Als Haupt seines Hauses soll er Christus gehorsam sein. Das bedeutet, dass er dem Wort der Boten Christi gehorsam ist, das von der Gemeinschaft einer Ältestenschaft ausgehen. Paulus beschreibt diese geistliche Orientierung an die Boten Christi so: "Ihr wisst aber, dass ich euch in Schwachheit des Fleisches zum ersten Mal das Evangelium verkündigt habe. Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus." Gal4:13-14. Wir sehen, dass ein Mann, der die Boten Christi und ihre Botschaft empfängt, sich der Hauptschaft Christi unterordnet. Er wird durch den Heiligen Geist befähigt, dem Wort gehorsam zu sein, das ihn und seine Familie zum Tempel Gottes aufbaut.

Die Abkehr der Galater vom Wandel im Geist hin zum Leben nach dem Alten Bund zeigte sich nicht nur in der Befolgung religiöser Bräuche und Vorschriften. Sie zeigte sich auch in der Art und Weise, wie sie Paulus und seine Botschaft hörten und aufnahmen. Nachdem sie im Geist begonnen hatten, wo sie sich selbst die Augen ausgerissen und sie Paulus gegeben hätten, richteten die Galater nun das Wort und die, die es verkündigten. Darum fragte sie Paulus: "Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage [durch den Geist der Wahrheit]?" Gal4:16.

Ein Mann verstösst gegen die Ordnung der Hauptschaft, wenn er das Antlitz seiner Frau zur Richtschnur seines Lebens und des Lebens seines Hauses macht. 1Mo3:17. Er verspottet sowohl die Herrschaft des Geistes als auch die Ordnung der Hauptschaft, wenn er sich anmasst, an die Stelle der Ältestenschaft zu treten, die eine Gabe Christi ist. Er tut dies, wenn er sich in seinem Haus als eine alternative Autorität zur Ältestenschaft aufspielt, indem er das Wort für sein Haus uminterpretiert oder ein anderes Wort fördert. Kurz gesagt, er hält sich nicht an das, was Christus durch den Geist der Gemeinde sagt, und untergräbt damit den Gehorsam seiner Familie gegenüber dem, was sie vom Geist hört. So hat er sich in seinem Haus seine eigenen "Höhen" gebaut und bringt sich und sein Haus unter das Gericht.

Die Wiederherstellung der Frau als ein Ihm entsprechendes Gegenüber

Eine christliche Frau wird zu einem Ihm entsprechenden Gegenüber, wenn sie dem Heiligen Geist gehorsam ist. Der Geist befähigt sie, ihrem Mann in allen Dingen gehorsam zu sein. Für diesen Gehorsam empfängt sie Gnade vom Geist, und zwar unabhängig davon, ob ihr Mann dem Wort gehorsam ist oder nicht. Petrus ermahnt die gläubigen Frauen zu diesem Verhalten, wenn er schreibt: "Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht keuschen Wandel ansehen." 1Pe3:1-2.

Der Apostel Petrus beschreibt die Unterordnung und den Gehorsam einer Frau als ihr "keusches Verhalten", begleitet von der Furcht des Herrn. Das keusche Verhalten einer gottesfürchtigen Frau ist die Frucht ihrer Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden, während sie die Versuchung des Satans überwindet. Es steht beispielhaft für das Verhalten der Braut Christi. 2Ko11:2-3. Ihr keusches Verhalten wird von der Furcht des Herrn begleitet, weil sie sich der Herrschaft des Geistes unterwirft. Sie hat die Salbung des siebenfachen Geistes Gottes empfangen, die die Furcht des Herrn mit einschliesst. Jes11:2.

Wenn ein Ehemann dem Wort nicht gehorcht, soll seine gottesfürchtige Frau nicht den Platz ihres Mannes in der Familie einnehmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Frau ihrem Mann gehorchen muss, wenn er sie auffordert, den Leib Christi oder den Tempel zu verlassen. Paulus hat dazu klare Anweisungen gegeben, als er schrieb: "Und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, der einverstanden ist, bei ihr zu wohnen, soll ihn nicht verlassen. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen." 1Ko7:13-15.

Petrus fährt fort, eine Frau zu beschreiben, die zur Braut Christi gehört: "Euer Schmuck soll nicht der äusserliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn »Herr« nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst." 1Pe3:3-6.

Wenn eine christliche Frau sich über ihren Mann hinwegsetzt auf der Suche nach dem, was sie für sich und ihre Familie für gut hält, dann ist das eine Verachtung des Heiligen Geistes und eine Verweigerung der Gemeinschaft mit dem Haupt. Ihr widersprüchliches Verhalten in seinem Haus zeigt, dass sie ihre Auserwählung als Teil der Braut Christi nicht festmacht. Ihre unablässigen Gebete, ihre Überlegungen und Zeugnisse und ihre guten Werke können ihre Ablehnung des Heiligen Geistes nicht wettmachen. Es sind religiöse Werke des Fleisches, die in ihr die Leidenschaften der Sünde hervorrufen, die durch ihre unerfüllte Sehnsucht in ihr geweckt werden.

Erleuchtung ist nötig

Der Apostel Paulus war sich bewusst, dass die Ehe zwischen Christus und der Gemeinde ein Geheimnis ist. Eph5:32. Das bedeutet, dass sie nicht auf natürliche Weise verstanden werden kann. Es bedeutet auch, dass das natürliche Engagement eines Menschen in der Gemeinde nicht die Mitbeteiligung ist, die zum Bürgerrecht der himmlischen Stadt gehört. Wir können dieses Geheimnis nur erkennen, wenn es uns durch die Überführung durch den Geist erleuchtet wird. Echte Erleuchtung durch Überführung führt zur Busse und zum Glauben. Das bedeutet, dass wir unsere bisherigen Erwartungen an die Gemeinde und an unser Engagement in ihr ablegen. Wir werden den Prozess annehmen, den Christus Selbst in Gang gesetzt hat, um uns als Gemeinden, als Familien und als Einzelpersonen zu heiligen und zu reinigen.

Wenn uns das Geheimnis Christi und der Gemeinde nicht erleuchtet wird, wird unser christliches Verhalten zu Hause und in der Gemeinde fleischlich sein. Das kann nur ein Werk der Verdammnis sein. Wenn wir uns jedoch der Herrschaft des Geistes unterwerfen und dadurch in der Ordnung der Hauptschaft etabliert werden, werden wir Christus als Teil Seiner Braut entsprechen. Unser Ausdruck oder Dienst in unseren Häusern, von Haus zu Haus und in der Gemeinde wird der des Neuen Bundes sein. Das ist das Werk, zu dem wir alle als Teil der Leuchtergemeinden berufen sind.

Anmerkungen der Übersetzer: In diesem Artikel sind wir auf einige sprachliche und begriffliche Schwierigkeiten gestossen, die wir nicht unerwähnt lassen möchten.

  1. Das englische Wort "comparable", das in 1Mo2:18.20 vorkommt, haben wir mit "entspricht" oder "entsprechend" übersetzt. Es beschreibt zunächst die Eigenschaft und Qualität von Adams Ehefrau Eva, gilt aber auch für Jesus und Seine Braut und für die Ehefrau eines jeden verheirateten christlichen Mannes. Oft liest man dafür "zu ihm passt" oder "ebenbürtig ist", was die eigentliche Bedeutung und Absicht Gottes nicht oder nur unzureichend wiedergibt.
  2. Das englische Wort "adoption" (gr. "huiothesia"), das z.B. in Röm8:15.23 und Eph1:5 vorkommt, haben wir mit "Sohnesstellung" übersetzt (in deutschen Übersetzungen findet sich oft "Sohnschaft"). Dagegen haben wir das englische Wort "sonship", das unser Erbe als Söhne in Herrlichkeit beschreibt (z.B. in Heb2:10) mit "Sohnschaft" übersetzt.
  3. Den englischen Ausdruck "ascension gift messengers" haben wir mit "Boten mit Auffahrts-Gaben" übersetzt. Dieser gewöhnungsbedürftige Ausdruck beschreibt gottgesandte Boten, die mit besonderen Gaben ausgestattet sind, die Christus bei Seiner Auffahrt (Himmelfahrt) Seiner Gemeinde gegeben hat und gibt (Eph4:11; Off1:16.20). Sie sind Teil einer Ältestenschaft.

 Dies ist ein Auszug aus dem Buch "The mystery of Christ and the Church" ("Das Geheimnis Christi und der Gemeinde") von Victor Hall (mit Peter Hay und David Baker).