Der Dienst des Elia

VICTOR HALL

In letzter Zeit hat der Geist unsere Aufmerksamkeit auf das Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen gelenkt. Jesus benutzte dieses Gleichnis, um zu beschreiben, wie das Himmelreich sein wird, wenn der Vater zur Zeit des Endes Seinen Sitz einnimmt, um das Hochzeitsfest für Christus und Seine Braut zu initiieren. Jesus sagte: "Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen". Mat25:1. Der Bräutigam in diesem Gleichnis ist Jesus Christus. Die zehn Jungfrauen sind von Auslegern oft als Brautjungfern interpretiert worden. Wir sind jedoch zur Erkenntnis gelangt, dass die zehn Jungfrauen in diesem Gleichnis zu der einen Braut Christi gehören.

Die zehn Jungfrauen entsprechen den verschiedenen Familien und Gemeinden innerhalb einer Leuchtergemeinde, die mit Christus verlobt worden sind. Der Apostel Paulus sagte zur Gemeinde in Korinth: "Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen". 2Ko11:2. Die Gemeinde in Korinth gehörte zur Leuchtergemeinde der Region Mazedonien und Achaia. In ähnlicher Weise verkündete der Apostel Paulus, dass alle verschiedenen Gemeinden der römischen Leuchtergemeinde zur einen, vereinten Braut Christi gehörten. Er sagte: "Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid [gehört, verheiratet seid], nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen". Röm7:4.

Wir wissen, dass Jesus durch den Apostel Johannes zu den sieben Leuchtergemeinden in Asien gesprochen hat, stellvertretend für alle Leuchtergemeinden des Gemeindezeitalters. Off2-3. Die sieben Leuchtergemeinden gehörten alle zum Berg Zion als Teil der einen Braut Christi. In dem Masse jedoch, in dem sie die verschiedenen Lehren Satans angenommen oder auch nur toleriert hatten, waren die sieben Leuchtergemeinden zu den sieben unreinen Töchtern Zions geworden. Jes4:1. Jesus sprach zu den Ältestenschaften jeder Leuchtergemeinde mit Augen wie Feuerflammen. Off1:14; Off2:18. Während Seine schriftliche Ermahnung in jeder Gemeinde verkündet wurde, wandelte Jesus Christus selbst in Seinen Leuchtergemeinden mit einem Geist des Gerichts und des Verbrennens [der Vertilgung], um den Schmutz der Töchter Zions abzuwaschen. Jes4:4.

Wir erinnern uns daran, dass Jesus Seine Ermahnung an jede Leuchtergemeinde mit den Worten schloss: "Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt". Off2:7.11.17.29; Off3:6.13.22. Unter der Herrschaft des Heiligen Geistes während des Gemeindezeitalters ist die Ermahnung Christi an die sieben Gemeinden durch Seine Boten in jeder Generation als ein Wort der gegenwärtigen Wahrheit verkündigt worden. Hier ist der springende Punkt: die Verkündigung des Wortes der gegenwärtigen Wahrheit durch den Geist in jeder Leuchtergemeinde wird eine polarisierende Wirkung haben. Das bedeutet, dass in jeder Leuchtergemeinde einige Familien weise und andere Familien töricht sein werden. Der erste Unterschied zwischen den klugen und den törichten Jungfrauen besteht darin, dass die klugen Jungfrauen darauf hören, was der Geist der Gemeinde zu jeder Zeit sagt.

Interessanterweise spricht Jesus in diesem Gleichnis nicht von sieben Jungfrauen. Denn das würde bedeuten, dass ganze Leuchtergemeinden entweder klug oder töricht wären. Vielmehr verwendet Jesus die Typologie des salomonischen Tempels, um die polarisierende Wirkung des Wortes in jeder Leuchtergemeinde zu betonen. Wir erinnern uns, dass die Stiftshütte des Mose einen Leuchter hatte (2Mo40:24), während der Tempel Salomos zehn Leuchter hatte: fünf Leuchter zur rechten Seite des Tempels und fünf Leuchter zur linken Seite des Tempels (2Chr4:7). Betrachten wir die Typologie des salomonischen Tempels, so liegt die Betonung nicht auf der Multiplikation von einem Leuchter auf zehn, sondern sie lässt den Schluss zu, dass es in allen zehn Leuchtern eine Polarisierung geben wird.

Das Prinzip der Polarisierung zwischen den klugen und den törichten Jungfrauen lässt sich dabei auf jede der sieben Leuchtergemeinden im Buch der Offenbarung übertragen. Das ist ein wichtiger Punkt. Obwohl die Ältestenschaft in Philadelphia von Jesus Christus gelobt wurde, bedeutet dies nicht, dass jede einzelne Person und jede Familie in der Region von Philadelphia automatisch als "kluge Jungfrau" angesehen wurde. Wenn es in einer Region eine lebendige Ältestenschaft gibt, ist jede Familie für ihren eigenen Gehorsam gegenüber dem Wort der gegenwärtigen Wahrheit verantwortlich, das ihr von der Ältestenschaft ihrer Leuchtergemeinde verkündet wird. Der Apostel Paulus hob diesen Punkt hervor, als er zu den Korinthern sagte: "Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es doch wenigstens für euch". 1Ko9:2a.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Person oder Familie in der Region Laodizea automatisch dazu verurteilt war, "eine törichte Jungfrau" zu sein, auch wenn Christus keinen Zugang zur Ältestenschaft in Laodizea hatte. Wenn es in einer Region keine geeignete Ältestenschaft gibt, muss eine gläubige Person oder Familie aktiv nach einer Ältestenschaft suchen, die ihrer Familie das Wort Christi verkündigen kann. Es ist möglich, dass eine Person oder eine Familie in einer Stadt einer Ältestenschaft in einer anderen Region gehorsam ist. Der Herr sagt durch den Propheten Jeremia: "Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, (...) denn ich bin euer Eheherr/Ehemann! Und ich will euch nehmen, einen aus [jeder] Stadt und zwei aus [jeder] Familie, und euch nach Zion bringen". Jer3:14.

Der springende Punkt ist, dass jede Person, jede Familie und jede Gemeinde selbst dafür verantwortlich ist, sich an die Versorgung mit Öl durch die Boten Christi anzuschliessen. Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, wird Jesus Christus die klugen Jungfrauen aus allen sieben Leuchtergemeinden sammeln. Er wird alle klugen Jungfrauen in den einen Leuchter vor dem Thron des Vaters integrieren. Der Apostel Johannes beschreibt den einen Leuchter vor dem Thron des Vaters zur Zeit des Endes so: "Und von dem Thron gingen Blitze und Donner und Stimmen aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, welche die sieben Geister Gottes sind". Off4:5. Auch der Prophet Jesaja beschreibt diesen einen Leuchter, wenn er sagt: "An jenem Tag wird der Spross des HERRN [der Leuchter] schön und herrlich sein, und die Frucht des Landes wird der Stolz und der Schmuck für die Entkommenen Israels [des wahren Israel Gottes] sein". Jes4:2.

Der Dienst des Elia: die Versorgung mit Öl

Der Hauptunterschied zwischen den klugen und den törichten Jungfrauen im Gleichnis besteht darin, dass die klugen Jungfrauen sowohl Öl in ihren Lampen als auch Öl in ihren Gefässen hatten. Mat25:4. Die klugen Jungfrauen hatten die doppelte Menge Öl, die törichten aber nur die einfache Menge. Interessant ist, dass die klugen Jungfrauen den törichten rieten, zu denen zu gehen, die Öl verkauften, um für sich selbst Öl zu kaufen. Mat25:9. Ihr Rat war das Ergebnis ihres eigenen Zeugnisses. Die klugen Jungfrauen besassen eine doppelte Menge Öl, weil sie es von den Boten Christi erhalten hatten. Diese Boten sind die Boten, die Christus zur Zurüstung der Heiligen sendet (Eph4:11-12), um als Teil einer Ältestenschaft Öl in jede Familie und in jede lokale Gemeinde einer Leuchtergemeinde zu bringen.

Dieses Angebot an Öl ist für jede Familie und Gemeinde unerlässlich, um für die Mitternachtsstunde gerüstet zu sein. Die Mitternachtsstunde ist der Beginn des Tages des Herrn. Der grosse und schreckliche Tag des Herrn ist der Tag des Zornes Gottes und des Gerichts über die Welt. Sowohl der Apostel Paulus als auch der Apostel Petrus haben gesagt, dass der Anfang des Tages des Herrn sein wird wie das Kommen eines Diebes um Mitternacht. 1The5:2; 2Pe3:10. Jesus nannte die Mitternachtsstunde die "Stunde der Versuchung". Er sagte zur Ältestenschaft in Philadelphia: "Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen". Off3:10.

Das bringt uns zu einem wichtigen Punkt. Es ist der Dienst des Elia, der das Öl liefert, das jede Familie und jede Gemeinschaft braucht, um Zeiten der Prüfung zu überstehen. Während Seines irdischen Wirkens hat Jesus diesen Punkt unterstrichen, indem Er unsere Aufmerksamkeit auf den Dienst des Elia an einer bestimmten Witwe in der Stadt Zarpat lenkte: "In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine grosse Hungersnot entstand im ganzen Land; und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zarpat bei Zidon". Luk4:25-26.

Der Dienst des Elia an dieser einen Witwe war bemerkenswert, denn er zeigt, wie jede Familie versorgt wird, die in Gemeinschaft mit den Boten des Herrn ist und bleibt. Die Gemeinschaft der Frau mit dem Propheten Elia führte zu einer ständigen Versorgung mit Brot und Öl, die ihre Familie während der Hungersnot, die damals im Land herrschte, auf wunderbare Weise ernährte. Darüber hinaus brachte der Dienst des Elia ihrer Familie Auferstehungsleben. Wenn wir über den Sinn und Zweck des Dienstes des Elia nachdenken, ist es hilfreich, sich einige Details der Erzählung im Buch der Könige in Erinnerung zu rufen.

In den Tagen Elias herrschte eine grosse Dürre im Land Israel. Während dieser Dürre befahl der Herr Elia, in die Stadt Zarpat in der Gegend von Sidon zu gehen. 1Kö17:9. Als er zum Stadttor kam, sah er eine Witwe, die Stöcke sammelte. Er rief ihr zu und sprach: "Hole mir doch einen Krug mit etwas Wasser, damit ich trinken kann"! 1Kö17:10b. Auf seine Bitte hin wandte sich die Frau um und brachte ihm einen Krug mit Wasser. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Jesus zu seinen Jüngern sagte: "Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; (...) und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher mit kaltem Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren". Mat10:41-42.

Als die Frau Wasser holen wollte, rief Elia ihr hinterher: "Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit". 1Kö17:11. Auf diese zusätzliche Bitte hin erklärte die Frau dem Propheten ehrlich ihre Lage. Sie hatte nämlich kein Brot. Sie hatte nur etwas Mehl in einem Eimer und etwas Öl in einem Krug. 1Kö17:12. Sie sammelte die Stöcke, um sich und ihrem Sohn eine letzte Mahlzeit zu bereiten, bevor sie starben. Da hatte Elia ein Wort des Glaubens für sie. "Er sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen. Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird". 1Kö17:13-14.

Als die Frau dem Wort Elias glaubte und gehorchte, erfüllte sich die Verheissung des Herrn für ihren ganzen Haushalt. 1Kö17:15-16. Es ist wichtig, dass Elia die Frau und ihren Haushalt nicht auf wundersame Weise segnete und dann an einen anderen Ort weiterzog. Vielmehr blieb er in ihrem Haus. Es war die fortdauernde Gemeinschaft der Frau mit Elia, dem Boten des Herrn, die die Versorgung ihres Haushalts mit Brot und Öl garantierte. Genauso ist es unsere fortdauernde Gemeinschaft mit dem Dienst des Elia, die die fortdauernde Versorgung unserer Haushalte mit Brot und Öl sicherstellt.

Das "Brot" ist das Wort der gegenwärtigen Wahrheit, das uns von den Aufsehern Christi zu allen Zeiten verkündet wird. Jesus sagte: "Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen die Speise gibt zur rechten Zeit"? Mat24:45. Es ist bezeichnend, dass das Wort der gegenwärtigen Wahrheit immer vom Öl des Geistes begleitet wird. Das "Salböl" ist der siebenfache Geist Jahwes, der uns, durch den Heiligen Geist, befähigt, an der Gemeinschaft des Leibes Christi und an der Gemeinschaft des Opfers Christi mitbeteiligt zu sein. In dieser Gemeinschaft werden wir von unserer Fleischlichkeit befreit und empfangen zugleich die Gnade Seines Auferstehungslebens.

Das Ergebnis unserer Gemeinschaft mit dem Dienst des Elia, der uns mit der Gemeinschaft des Todes Christi verbindet, ist das Auferstehungsleben! Das ist das Zeugnis der Witwe von Zarpat. Während Elia noch bei ihr war, erkrankte der Sohn der Frau schwer und starb daraufhin. 1Kö17:17. Wir sehen, dass die Anwesenheit des Elia im Haus den Tod des Kindes nicht verhindert hat. Das war für die Frau zunächst eine Quelle der Bestürzung. 1Kö17:18. Aber die Gemeinschaft der Frau mit Elia verband ihre Familie mit dem Opfer Christi, sodass das Auferstehungsleben zu ihrem Zeugnis wurde.

Elia legte den Knaben auf sein eigenes Bett und betete dreimal für ihn. 1Kö17:19-21. Der Herr hörte die Stimme Elias, und die Seele des Knaben kehrte in seinen Leib zurück. 1Kö17:22. Nachdem er auferweckt war, gab ihn der Prophet seiner Mutter zurück und verkündete: "Siehe, dein Sohn lebt"! 1Kö 17:23. Die Frau antwortete im Glauben und sagte: "Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des HERRN in deinem Mund Wahrheit ist"! 1Kö17:24. In gleicher Weise ist das Zeugnis des Auferstehungslebens in unserer Familie ein Beweis für die Wahrheit der Botschaft, die uns verkündet worden ist.

Der Geist und die Kraft des Elia

Die Bibel berichtet, dass der prophetische Mantel des Elia auf Elisa überging. Der Prophet Elisa empfing eine doppelte Menge des Geistes, den Elia hatte. 2Kö2:8-14. Wir sehen, dass das Ergebnis von Elisas Dienst auch die Vermehrung des Öls und die Frucht des Auferstehungslebens war. Ähnlich wie Elia diente auch der Prophet Elisa einer Witwe in ihrer Not. Aufgrund ihrer Gemeinschaft mit Elisa wurde die Witwe durch die Vermehrung des Öls für ihren Haushalt aus der Hand eines Gläubigers befreit, der ihre beiden Söhne als Sklaven wegnehmen wollte. 2Kö4:1-7.

Ausserdem wohnte der Prophet Elisa regelmässig bei einer anderen Frau und ihrem Mann in Schunem. 2Kö4:8. Dieses treue Ehepaar richtete für Elisa ein Zimmer ein und stattete es mit einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl aus. 2Kö4:9-11. Jedes Mal, wenn Elisa bei dem Ehepaar wohnte, kümmerte sich die Schunemiterin um ihn und versorgte ihn. Als Elisa der Frau zum Dank für ihre Fürsorge etwas schenken wollte, stellte er fest, dass sie und ihr Mann keine Kinder bekommen konnten. 2Kö4:13-14. Der Prophet Elisa sagte ihr, dass sie einen Sohn bekommen würde. 2Kö4:15-16. Als sich dieses Wort erfüllte, zeigte sich zum ersten Mal das Auferstehungsleben in diesem Haushalt, denn sie hatte Gemeinschaft mit Elisa. 2Kö4:17.

Einige Jahre später wurde dasselbe Kind plötzlich krank und starb. 2Kö4:18-20. Die Schunemiterin machte sich sofort auf den Weg, um Elisa zu holen. Obwohl sie über den Verlust ihres Kindes sehr verzweifelt war, bezeugte sie, dass es ihrer Familie "gut ginge". 1Kö4:22-23,26. Sie bekannte sich zur Gemeinschaft mit dem Boten, indem sie zu Elisa sagte: "So wahr der HERR lebt, und so wahr deine Seele lebt, ich lasse nicht von dir". 2Kö4:30. Als Elisa zu ihrer Familie zurückkehrte, erweckte er das Kind von den Toten. 2Kö4:32-37. Dies war eine weitere Manifestation des Auferstehungslebens in dieser gläubigen Familie.

Der Dienst des Elia ist der Morgenstern

In unseren Tagen erweckt der Herr eine weitere grosse Manifestation des Dienstes des Elia. Der Dienst des Elia gehört zu den Gnadengaben der Zurüstung des Dienstes Christi in der Gemeinschaft einer Ältestenschaft. Jesus nannte den Dienst des Elia einen "Morgenstern". Er versprach den Aufsehern in Thyatira, die den Geist der Isebel in der Gemeinde überwunden hatten, den Morgenstern zu geben. Off2:28. Der Planet Venus wird oft als "Morgenstern" bezeichnet, weil er als helles Licht im Osten des Nachthimmels erscheint, bevor die Sonne aufgeht. In diesem Sinne ist der Morgenstern keine Lichtquelle. Vielmehr reflektiert er das Licht der Sonne, bevor der neue Tag anbricht. In der natürlichen Schöpfung ist die Sonne das Licht der Welt.

Der Apostel Johannes nannte Jesus "das Licht der Welt". Er verglich Johannes den Täufer auch mit dem "Morgenstern". Er sagte: "Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen". Joh1:6-9. Johannes der Täufer war der grösste aller Propheten, die im Geist und in der Kraft des Elia dienten. Der Dienst des Elia in unseren Tagen ist jedoch viel grösser als der Dienst Johannes des Täufers, weil er zum vereinten Leib Christi gehört. Mat11:11.

Der Engel Gabriel verkündete dem Zacharias im Blick auf Johannes den Täufer: "Und er wird vor ihm [Christus] hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten". Luk1:17. Dieser Vers ist wichtig, weil er die drei Schwerpunkte des Dienstes des Elia benennt. Johannes der Täufer wurde gesandt, um das jüdische Volk auf das Kommen Christi vorzubereiten. Der Dienst Johannes des Täufers an der jüdischen Nation vor dem Opfer Christi war ein Vorzeichen für den Dienst des Elia an allen unreinen Töchtern Zions vor dem Kommen des grossen und schrecklichen Tages des Herrn.

Bekehrung der Herzen der Väter zu den Kindern

Der "grosse und schreckliche Tag des Herrn" ist der Tag des Zorns und des Gerichts Gottes über die Welt. Der Prophet Maleachi verkündete: "Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen! Da werden alle Übermütigen und alle, die gesetzlos handeln, wie Stoppeln sein, und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen, so dass ihnen weder Wurzel noch Zweig übrigbleibt". Mal3:19. Bemerkenswert ist auch seine Ankündigung: "Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der grosse und furchtbare Tag des HERRN kommt; und er wird das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen muss". Mal3:23-24.

Der erste Schwerpunkt des Dienstes des Elia ist die Bekehrung der Herzen der Väter zu den Kindern und der Herzen der Kinder zu ihren Vätern. Luk1:17. Das Ergebnis des Dienstes des Elia in unserer Zeit wird die Wiederherstellung der Gemeinschaft in den Familien, in den erweiterten Familien und von Haus zu Haus in der Gemeinde sein. Jesus nannte diese Dimension des Dienstes des Elia "die Wiederherstellung aller Dinge". Nach Seiner Verklärung auf dem Berg fragten Ihn Seine Jünger: "Warum sagen denn die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen müsse"? Mat17:10b. Jesus antwortete: "Elia kommt freilich zuvor [vor dem grossen und schrecklichen Tag des Herrn] und wird alles wiederherstellen". Mat17:11b.

Jesus fuhr fort und sagte zu Seinen Jüngern: "Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist; und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden müssen". Mat17:12. Als Jesus sagte: "Elia ist schon gekommen", meinte Er damit den Dienst Johannes des Täufers. Mat17:13. Als Jesus aber sagte: "Elia wird kommen", sprach Er offensichtlich von einer zukünftigen Manifestation des Dienstes des Elia, denn wir erinnern uns, dass Johannes der Täufer nicht alles wiederherstellte. Es ist das Werk des Dienstes des Elia in der Gemeinde, "alles wiederherzustellen". Mat17:11. Jesus bezog sich insbesondere auf die Wiederherstellung der ersten Liebe und die Wiederherstellung der Gemeinschaft des Agape-Mahls. Die Wiederherstellung dieser Gemeinschaft wird unter denen geschehen, die den Herrn fürchten. Mal3:16.

Der Herr verkündete durch den Propheten Maleachi, dass die Wiederherstellung der Agape-Gemeinschaft in den Familien stattfinden muss, bevor Er die Erde mit einem Fluch belegt. Mal4:6. Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt und Jesus Christus anfängt, die Siegel zu öffnen, wird der Herr die Erde mit einem Fluch belegen. Das wird Sein Gericht über die Welt sein. Der Apostel Johannes sagte über die Öffnung des vierten Siegels: "Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf sass, dessen Name ist "der Tod"; und das Totenreich [der Hades] folgt ihm nach. Und ihnen wurde Vollmacht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest und durch die wilden Tiere der Erde". Off6:8.

Der Tag des Herrn wird brennen wie ein Ofen und alles, was Holz, Heu und Stoppeln ist, wird verbrennen, in der Kirche und in der Welt. Mal3:19. Aber denen, die Gott fürchten, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und unter ihren Flügeln wird Heilung sein. Mal3:20. Die "Sonne der Gerechtigkeit" beschreibt das Wirken Christi und der Kirche als Braut Christi am Tag des Herrn. Jer23:6; Jer3:16. Der Name der Brautstadt wird "Der Herr, unsere Gerechtigkeit" sein, weil sie die Herrlichkeit Christi, des Menschensohnes im Bild und in der Ähnlichkeit Gottes, voll offenbaren wird. Die Braut Christi wird mit der Sonne bekleidet sein. Off12:1. Als Gehilfin Christi, die Ihm entspricht, wird die Gemeinde der Welt die Herrlichkeit Gottes des Vaters und Seine Gerechtigkeit offenbaren.

Zur Zeit des Endes wird die Braut Christi im Schatten der Laubhütte [des Laubhüttendaches] des Vaters vor dem Gericht Gottes über die Welt geschützt sein. Der Vater wird Sein Schutzdach über jede Familie und jede Gemeinde ausbreiten, die im himmlischen Jerusalem übrig geblieben ist. Jes4:5-6. Mehr noch: Die Gemeinschaft des Agape-Mahls, das der Vater für Christus und die Gemeinde bereitet hat, wird zum Kontext für die Heilung der Völker werden. Off22:2; Jes52:15. Wenn Maleachi sagt, dass die "Sonne der Gerechtigkeit aufgehen wird mit Heilung unter ihren Flügeln", dann meint er damit, dass die Heilung bis an die äussersten Grenzen dieser Agape-Gemeinschaft reichen wird, in alle Völker hinein. Mal3:20.

Bekehrung der Ungehorsamen zur Weisheit [Gesinnung] der Gerechten

Der zweite Schwerpunkt des Dienstes des Elia ist die "Bekehrung der Ungehorsamen zur Weisheit [Gesinnung] der Gerechten". Luk1:17. Jesus Christus ist sowohl der Gerechte als auch der Rechtfertiger derer, die an Ihn glauben. Röm3:26. Die sieben Verwundungsereignisse, die Christus auf Seinem Opferweg vom Garten Gethsemane bis zum Kreuz erlitten hat, sind die volle Offenbarung der Weisheit und Macht Gottes. 1Ko1:22-24. Seine Boten verkünden das Wort vom Kreuz, das den Glauben bewirkt, der notwendig ist, damit wir unsere einzigartige Mitbeteiligung an der Gemeinschaft mit dem Opfer und den Leiden Christi annehmen können.

Jesus Christus ist der auserwählte und kostbare Eckstein des himmlischen Jerusalems für die, die dem Wort glauben, das durch die Boten Christi verkündigt wird. 1Pe2:6. Unsere Mitbeteiligung an der Gemeinschaft Seines Opfers und Leidens ist der Kontext, in dem wir von aller Gottlosigkeit und Unreinheit gereinigt werden. Es ist auch der Kontext, in dem wir den Gehorsam lernen, den Er auf Seinem Opferweg bereits für uns gelernt hat. Denen aber, die dem Wort ungehorsam sind, das durch die Boten Christi verkündet wird, wird Er zu einem Stein des Anstosses und zu einem Fels des Ärgernisses. 1Pe2:7-8. Die Ungehorsamen werden von ihrer Gottlosigkeit und Unreinheit nicht gereinigt werden. Das Gericht Gottes wird sie aus dem himmlischen Jerusalem entfernen.

In seinem ersten Sendschreiben macht der Apostel Petrus deutlich, dass die von Gott in der Gemeinde und in der Familie festgelegte Ordnung der Hauptschaft eine der Hauptursachen dafür ist, dass Christus "zum Stein des Anstosses und zum Fels des Ärgernisses" wird. Er stellt fest, dass es in der Gemeinde Männer gibt, die "dem Wort nicht gehorchen", das ihnen von den Boten Christi öffentlich als Wort des Lebens für ihre Familie verkündigt wird. 1Pe1:24b-25; 1Pe2:8; 1Pe3:1. Wenn ein Mann dem Wort ungehorsam ist und dennoch beansprucht, das Haupt seiner Familie zu sein, ist das eine Sünde gegen Christus. Ebenso ist es eine Sünde gegen Christus, wenn ein Mann von seiner Frau Richtungsweisung und Bestätigung seiner Identität erwartet, anstatt in dieser Hinsicht die Gemeinschaft mit seinen Brüdern im Leib Christi zu suchen.

Gleichzeitig sagt Petrus, dass eine gläubige Frau sich ihrem Mann unterordnen soll, auch wenn er dem Wort ungehorsam ist. 1Pe3:1. In solchen Fällen ermahnt er die Frau, ihre Gottesfurcht durch ihren eigenen Gehorsam zu beweisen, damit ihr Mann ohne ein Wort durch ihren reinen Lebenswandel gewonnen werden kann. 1Pe3:1-2. Wenn eine Frau das vermeintliche Versagen ihres Mannes als Rechtfertigung benutzt, um die Hauptschaft in ihrer Familie an sich zu reissen, ist das eine Sünde gegen Christus und gegen den eigenen Mann. Ebenso ist es eine Sünde gegen Christus und ihren Mann, wenn eine Frau sich anmasst, anderen am Tisch des Herrn in der Gemeinde zu dienen, während sie zu Hause im Ungehorsam gegenüber ihrem Mann lebt. 1Ko11:5.

Der Herr sendet Seine Boten mit dem Geist und der Kraft des Elia, um uns mit unserer Gottlosigkeit und Unreinheit zu konfrontieren. Röm1:18. Jeder Mann und jede Frau muss verantwortlich eine Antwort auf das Wort geben, das gepredigt wird. Erinnern wir uns daran, dass Elia zu allen Menschen, die zu seiner Zeit zum Volk Israel gehörten, sagte: "Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist der HERR Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm". 1Kö18:21. Der springende Punkt ist, dass nur diejenigen Gläubigen aus den unreinen Töchtern Zions, die auf die Reinigungsinitiative Christi zur Zeit ihrer Heimsuchung reagieren, im himmlischen Jerusalem für die Zeit des Endes bleiben werden.

Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, wird im himmlischen Jerusalem nur noch "ein ganz kleiner Überrest" übrig bleiben. Jes1:9. In den Tagen Elias beschrieb der Herr diesen Überrest als "siebentausend Männer, die ihr Knie nicht vor Baal gebeugt hatten". Röm11:3-4. Interessant ist, dass sich Elia selbst dieses Überrestes nicht bewusst war. Der Herr kennt jedoch diejenigen, die zu Ihm gehören, diejenigen, die sich von der Gesetzlosigkeit abgewandt haben. 2Ti2:19. Wenn wir uns der Zeit des Endes nähern, werden die 144 000 die Frucht des Dienstes des Elia sein. 144 000 ist die symbolische Zahl, die den gehorsamen Überrest beschreibt, der die Reinigungsinitiative Christi angenommen hat, um die Erstlinge des wahren Israel Gottes zu werden. Off7:1-8; Off14:1-5.

Dem Herrn ein zugerüstetes Volk bereiten

Der dritte Schwerpunkt des Dienstes des Elia besteht darin, ein Volk zuzurüsten, das für den Herrn bereit ist. Dies bezieht sich insbesondere auf die Vorbereitung der Braut Christi auf das Kommen Christi als Bräutigam. Johannes der Täufer diente im Geist und in der Kraft Elias und bezeichnete sich selbst als "Freund des Bräutigams". Joh3:29. Die Aufgabe der mit der Gnadengabe der Zurüstung ausgestatteten Boten Christi in der Gemeinschaft einer Ältestenschaft ist es, "Freund des Bräutigams" zu sein, indem sie die Braut so vorbereiten, dass sie bereit ist, Christus zum Hochzeitsfest zu begleiten.

Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, beginnt das Hochzeitsfest, das Er für Christus und Seine Braut für die Zeit des Endes vorbereitet hat. Der Dienst des Elia bereitet die Gemeinde auf das Hochzeitsfest vor, indem er jede Familie und jede Gemeinde, die zur Braut Christi gehört, mit Öl versorgt. Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen lehrt uns, dass jede Familie dieses Öl für sich selbst kaufen muss, indem sie dem Wort gehorcht, das ihr durch Seine Boten verkündet wird, und indem sie sich an der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden mitbeteiligt.

Wenn wir die Versorgung mit Öl durch den Dienst des Elia betrachten, ist es hilfreich, sich den Unterschied zwischen Salböl und reinem Lampenöl vor Augen zu führen. Salböl wurde von einem Propheten verwendet, um das Haupt eines Königs oder eines Priesters zu salben, damit sie ihren Dienst am Volk tun konnten. Als unser grosser Hohepriester, Hirte und König wurde Jesus Christus im Garten Gethsemane vom Heiligen Geist mit dem siebenfachen Geist Jahwes für Sein Gebet und Opfer gesalbt. Wenn man bedenkt, dass "Gethsemane" "Ölpresse" bedeutet, so war die Frucht Seines Gebetes auch das reine Öl, das Ihn befähigte, das Licht der Welt zu werden. Jesus offenbarte das Licht des Auferstehungslebens bei jedem der sieben Verwundungsereignisse Seines Opferweges.

Das Wort, das die Boten Christi durch den Geist verkünden, ist das Salböl, das uns befähigt, uns an der Gemeinschaft des Leibes Christi und an der Gemeinschaft des Opfers mitzubeteiligen. Im Blick auf das Salböl, das jedem Glied des Leibes Christi in der Gemeinschaft zuteilwird, verkündet der Psalmist: "Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. Wie das köstliche Öl auf dem Haupt, das herabfliesst auf den Bart, auf den Bart Aarons, der herabfliesst auf den Halssaum seiner Kleider". Psa133:1-2. Das Salböl ist eine wunderbare Gabe! Aber dieses Salböl ist nicht dasselbe wie das reine Öl, das uns befähigt, das Licht des Lebens zu offenbaren.

Das reine Öl, das wir für unsere Lampen brauchen, müssen wir kaufen. Die klugen Jungfrauen ermahnten die törichten, Öl für sich zu kaufen. Mat25:9. Das reine Öl kaufen wir, indem wir alles verkaufen, um den Gehorsam zu lernen, den Christus auf Seinem Opferweg bereits für uns gelernt hat. Wenn das Salböl unsere Gemeinschaft ermöglicht, dann ist das reine Öl die Frucht unserer Gemeinschaft. Das reine Öl empfangen wir nicht durch ein Bittgebet. Es ist die Frucht unseres Gehorsams gegenüber den Boten Christi und die Frucht unserer einzigartigen Mitbeteiligung an der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden. Das erklärt, warum das reine Öl keine Ressource ist, die man mit Freunden teilen kann. Es erklärt auch, warum es Zeit braucht, um dieses Öl zu erwerben.

Nachdem wir dem Wort glauben, das uns durch die Boten Christi verkündet wird, ist das Öl, das zum Brennstoff für die Lampe in unserer Familie wird, das Auferstehungsleben Christi, das wir in der Gemeinschaft mit Christi Opfer empfangen. Das Öl ist die vielfältige Gnade des Auferstehungslebens Christi. Es ist die Gnade des Auferstehungslebens Christi, die in unserem Leben die Frucht der neun Tugenden der Untadeligkeit hervorbringt. 2Pe1:5-8. Wenn dieses Öl in der Gemeinschaft des Agape-Mahls vom Heiligen Geist entzündet wird, wird es zum Licht unseres Zeugnisses in der Gemeinschaft der Gemeinde als Braut Christi. Dieses Zeugnis wird eine einzigartige Manifestation des Lichtes der sieben Geister Gottes sein.

Im Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen hatten die klugen Jungfrauen Öl in ihren Lampen und Öl in ihren Gefässen. Das heisst, sie hatten eine doppelte Menge Öl. Das brennende Öl in ihren Lampen diente dazu, Licht zu machen, während sie auf die Rückkehr des Bräutigams warteten. Das Gefäss, das jeder klugen Jungfrau gehörte, war ein Krug oder ein Behälter, in dem zusätzliches Öl aufbewahrt wurde. Das Öl in ihrem Gefäss war von derselben Art und Qualität wie das Öl in ihrer Lampe. Bei Bedarf konnte das Öl in ihrem Gefäss verwendet werden, um das Öl in ihrer Lampe aufzufüllen, sodass diese kontinuierlich Licht spendete. Dies veranschaulicht ein wichtiges Prinzip der Ölversorgung durch den Dienst des Elia.

Das Öl, das die Boten Christi in der Gemeinschaft mit Christi Opfer bringen, ist notwendig, damit wir in unseren Familien und in der Gemeinschaft der Gemeinde schon jetzt Licht haben. Aber darüber hinaus bringen die Boten Christi auch das Öl, das notwendig sein wird, damit wir als Teil der Brautstadt zur Zeit des Endes als Licht leuchten können. Das ist die Bedeutung des Öls in den Gefässen. Es ist das Öl, das gebraucht wird, damit wir Teil des evangelistischen Dienstes der Braut Christi in der Mitternachtsstunde sein können. Praktisch ausgedrückt: Wenn wir jetzt kein Zeugnis haben, das wir mit unseren Brüdern in der Gemeinschaft des Agape-Mahles teilen können, werden wir in jener Stunde kein Zeugnis haben, das wir als evangelistischen Dienst in der Welt teilen können.

Heute müssen wir jede Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig in unseren eigenen Gemeinden ermahnen, Öl zu kaufen. Wie gesagt, die klugen Jungfrauen konnten ihr Öl nicht mit den törichten teilen, aber sie konnten die törichten Jungfrauen ermahnen, für sich selbst Öl zu kaufen. Der Apostel Paulus sagte: "und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern [einander] ermuntern, und [das] um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht". Heb10:24-25. Wenn der Geist uns leitet, müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir unsere anderen christlichen Freunde und Bekannten ermahnen können, von denen wir wissen, dass sie keine Verbindung zu einer Ältestenschaft haben, die ihnen das nötige Öl für die kommenden Tage geben könnte.

Die Tür wird verschlossen werden

Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, wird Jesus Christus als Bräutigam kommen und die klugen Jungfrauen mit Sich zur Hochzeit nehmen. Mat25:10. Das Hochzeitsfest ist vom Vater für Christus und Seine Braut bereitet. Mat22:2; Off19:7. Die klugen Jungfrauen, die für das Kommen Christi bereit sind, werden im Schatten des Laubhüttendaches des Vaters vor der Stunde der Prüfung bewahrt, die über die ganze Welt kommen wird. Ausserdem wird die doppelte Menge Öl die Braut Christi befähigen, zur Zeit des Endes im Reich des Vaters zu leuchten wie die Sonne. Mat13:43.

Im Gegensatz dazu werden die törichten Jungfrauen, die nicht die doppelte Menge Öl vom Dienst des Elia gekauft haben, nicht bereit sein für die Ankunft Christi als Bräutigam. Jesus sagte: "Während sie [die törichten Jungfrauen] aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen". Mat25:10. Da die törichten Jungfrauen die Zeit ihrer Heimsuchung verpasst haben, wird ihnen die Tür zum Hochzeitsfest verschlossen sein. Jesus lehrte auch im Gleichnis vom grossen Gastmahl, dass wir der Einladung des Vaters zum Hochzeitsfest folgen müssen, wenn sie an uns ergeht. In diesem Gleichnis sagte der Herr: "Denn ich sage euch, dass keiner jener Männer, die eingeladen waren [und meine Einladung abgelehnt haben], mein Mahl schmecken wird". Luk14:24.

Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus klar und deutlich zu Seinen Jüngern: "Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können. Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr anfangen, draussen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiss nicht, woher ihr seid". Luk13:24-26. Es ist bemerkenswert, dass Jesus hier eine Gruppe von Gläubigen beschreibt, die zwar Sein Wort gehört und an Seiner Tischgemeinschaft teilgenommen hatten. Aber sie hatten kein Zeugnis davon, dass sie sich an Seinem Opfer mitbeteiligt hätten. Deshalb kannte der Herr sie nicht.

Es ist wichtig zu wissen, dass das Prinzip der "engen Pforte" bedeutet, dass wir durch die Tür hineingehen müssen, solange sie offen ist. Wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, wird die Tür für die unreinen Töchter Zions, die den Dienst des Elia während der Zeit ihrer Heimsuchung abgelehnt haben, verschlossen sein. Gleichzeitig wird, wenn der Vater Seinen Sitz einnimmt, die Tür weit geöffnet sein, damit eine grosse Schar aus allen Stämmen, Nationen, Völkern und Sprachen zum Hochzeitsfest zusammenkommen kann. Luk13:29; Luk14:23. Um dieses Prinzip der "offenen" und "verschlossenen" Türen zu unterstreichen, sprach Jesus zur Ältestenschaft in Philadelphia von Dem, der "öffnet und niemand zuschliesst", und von Dem, der "zuschliesst und niemand öffnet". Off3:7.

Tröste das himmlische Jerusalem

Der Prophet Jesaja beschreibt den Dienst des Elia als eine Stimme, die in der Wüste ruft, um dem Herrn den Weg zu bereiten. Jes40:3. Alle vier Evangelien betonen, dass diese prophetische Botschaft auf den Dienst des Johannes des Täufers zutrifft. Mat3:3; Mar1:3; Luk3:4; Joh1:23. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Aussage in gleicher Weise auf den Dienst des Elia zutrifft, den der Herr vor dem grossen und schrecklichen Tag des Herrn, am Ende des Zeitalters, erwecken wird. Der Dienst des Elia ist die Stimme, die den unreinen Töchtern Zions aus der Verwilderung des Volkes zuruft, kurz vor der Zeit, da die Heiligen das Reich Gottes empfangen und in Besitz nehmen werden. Dan7:18.

Die Boten Christi, die im Geist und in der Kraft des Elia dienen, verkünden: "Alles Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes! Das Gras wird dürr, die Blume fällt ab; denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Wahrhaftig, das Volk ist Gras! Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit". Jes40:6b-8. Der Apostel Petrus zitierte diesen Text aus dem Buch Jesaja und verkündete dann: "Das ist aber das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist". 1Pe1:24-25. Das Wort, das durch die Boten verkündigt wird, die zum Dienst des Elia gehören, ist das Evangelium Gottes. Es ist dasselbe Evangelium, das auch Abraham verkündet wurde. Es ist das Evangelium, das in allen prophetischen Schriften enthalten ist. Und es ist das Evangelium, das der Apostel Paulus den Heiden verkündet hat. Röm1:1-4; Röm16:25-26.

Das Evangelium Gottes schliesst sowohl die Güte als auch die Strenge Gottes mit ein. Röm11:22. Die Strenge Gottes schliesst Sein Gericht über die unreinen Töchter Zions und über die Welt mit ein. Der Dienst des Elia verkündet: "Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen! Da werden alle Übermütigen und alle, die gesetzlos handeln, wie Stoppeln sein, und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen, so dass ihnen weder Wurzel noch Zweig übrigbleibt". Mal3:19. Der Dienst des Elia, bevor der Vater seinen Sitz einnimmt, gilt vor allem den unreinen Töchtern Zions. Alle, die das Evangelium Gottes, das ihnen gepredigt wird, empfangen und glauben, werden auf Christus schauen, den sie durchbohrt haben, und werden anfangen zu wehklagen. Sac12:10-14. Jesus sagte: "Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden". Mat5:4.

Damit sind wir an einem wunderbaren Punkt angelangt. Der Vater selbst befiehlt Seinen Boten im Dienst des Elia, den Bewohnern des himmlischen Jerusalems, die auf die Überführung durch den Geist mit gottesfürchtiger Trauer reagieren, Trost zuzusprechen. Die Frucht dieser gottesfürchtigen Trauer wird ihr Glaube sein, sich an der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden mitzubeteiligen, um von ihrer Sünde und Gesetzlosigkeit gereinigt zu werden. Der Vater sagte: "Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems und ruft ihr zu, dass ihr Frondienst vollendet, dass ihre Schuld abgetragen ist; denn sie hat von der Hand des HERRN Zweifaches [das Doppelte] empfangen für alle ihre Sünden". Jes40:1-2.

Satan hat gegenwärtig Zugang zu den himmlischen Örtern wegen der Unreinheit jeder Familie, die zum himmlischen Jerusalem gehört. Die Wiederherstellung des Dienstes des Elia, während wir uns der Zeit des Endes nähern, ist die Reinigungsinitiative des Herrn für uns. Wenn wir auf diesen Dienst positiv reagieren, indem wir uns an der Gemeinschaft mit Christi Opfer und Leiden mitbeteiligen, werden wir von unserem Götzendienst und unseren magischen Praktiken gereinigt. Das Ergebnis der Auseinandersetzung mit unserer Unreinheit ist, dass wir Satan überwinden, sodass er keinen Zugang mehr zu unseren Familien in den himmlischen Örtern hat. Off12:11. Auf diese Weise wird unser Kampf beendet.

In der Gemeinschaft mit den Boten Christi werden wir auch die doppelte Menge Öl empfangen, die für die Mitternachtsstunde notwendig ist, die Prüfung, die über die ganze Welt kommen wird. Der Vater bezog sich auf diese doppelte Menge Öl, die der Braut Christi gehört, als Er sagte: "Denn sie hat von der Hand des HERRN das Doppelte empfangen für all ihre Sünden". Jes40:2. Diese Transaktion ist das Resultat der Opfer-Übertragung in der Gemeinschaft mit Christi Opfer. Es ist diese doppelte Menge Öl, die die Braut Christi befähigen wird, wie die Sonne im Reich des Vaters zu leuchten. Mat13:43. Jesaja verkündet: "Und die Herrlichkeit des HERRN [Jahwe] wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund des HERRN hat es geredet". Jes40:5.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch "The Father will take His seat" ("Der Vater wird Seinen Sitz einnehmen") von Victor Hall (mit Peter Hay und David Baker).