Finde deine Identität

DAVID BAKER

Wie finden ich meinen Namen?

Wer bin ich? Wie finde ich meinen Namen? Dies sind zentrale Fragen für die meisten Christen.

Aus der Heiligen Schrift wissen wir, dass unser Name im Buch des Lebens des Lammes vor Grundlegung der Welt geschrieben steht. Off 13:8; 21:27. Wie können wir jedoch wissen, was dieser Name ist und als wen der Herr uns berufen hat?

Unser Name, der aufgeschrieben ist, enthält auch die "guten Werke" unseres Namens. Darüber schrieb der Apostel Paulus in seinem Brief an die Epheser. Er sagte: "Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen". Eph 2:10.

Das Prinzip: Im Geringsten treu sein

Den Schlüssel, um unseren Namen zu finden, sehen wir im Gleichnis vom ungerechten Verwalter. Jesus legte ein nicht verhandelbares Prinzip des Königreiches fest als Er sagte: "Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu". Luk 16:10.

Dies ist eine doppelte Aussage, die auf zwei verschiedenen Ebenen verstanden werden kann. Erstens und im weitesten Sinne, kann das "im Geringsten" auf dieses Zeitalter und dieses Leben angewendet werden, während sich das "in vielem" auf das zukünftige Zeitalter bezieht.

Unser Name beschreibt mehr als nur die Werke unserer Sohnschaft in diesem Zeitalter. Er beschreibt unsere Werke in den neuen Himmeln und auf der neuen Erde. Es gibt eine Ehre und Herrlichkeit, die für uns für das zukünftige Zeitalter vorherbestimmt sind. Unser Name wird am Tag der Auferstehung keine Überraschung sein, weil wir an jenem Tag verherrlicht sein werden, und zwar auf eine Art und Weise, die völlig mit dem übereinstimmen wird, was wir in diesem Leben erreicht haben. Wer "im Geringsten" treu ist, dem wird für das zukünftige Zeitalter viel gegeben werden.

Treu sein in dem, was einem Anderen gehört

Die zweite und äusserst kritische Ebene des Verständnisses von Luk 16:10 bezieht sich darauf, wie wir unseren Namen in diesem Leben finden. Das Hauptprinzip ist in der Aussage Jesu' zusammen gefasst: "Und wenn ihr mit dem Gut eines anderen nicht treu wart, wer wird euch das Eure geben?" Luk 16:12. Dies bedeutet, dass das Finden unseres Namens in zwei Phasen geschieht.

Wir sollen in erster Linie als Sklave im Haus des Vaters gefunden werden, dessen Meister Christus ist. Er ist unser grosser Hoherpriester, und wir sind Seine Sklaven. Uns ist zunächst ein Werk gegeben, das einem Anderen gehört. Wenn der Herr uns als treu erachtet "in dem, was einem Anderen gehört", dann vertraut er uns eine Verwaltung von Dingen an, "die uns gehören".

Wir sind immer noch ein Sklave im Haus und werden es bleiben. Es kommt jedoch zu einem Wechsel. Wir wechseln vom treu sein im Werk eines Anderen, wo wir dessen Name offenbart haben. Bis anhin haben wir nichts von unserem eigenen Namen und Werk offenbart. Wenn der Herr uns eine Verwaltung anvertraut, fahren wir fort, Ihn zu offenbaren und zu verherrlichen wie bisher, aber nun tun wir dies auf eine Art und Weise, die für uns einzigartig ist. Unser eigener Name wird nun offenbart, und wir finden heraus, wer wir sind.

Jesus offenbart den Namen des Vaters

Dieses Prinzip sehen wir deutlich im Dienst unseres Herrn Jesus, und wir können wieder zwei Phasen unterscheiden.

Während des grössten Teils Seines Dienstes offenbarte Er nur den Namen des Vaters. Er sagte: "Ich komme nicht aus eigener Initiative. Ich komme nicht, um aus Mir zu sprechen. Ich komme, um das zu sagen, was Ich den Vater habe sagen hören". Joh 5:19, 30. Jedes Wunder, das Er vollbrachte, offenbarte die Liebe des Vaters und den Namen des Vaters. Er vollbrachte kein Wunder in Seiner eigenen Kraft, sondern war einfach ein gehorsamer Sklave, der Den offenbarte, der Ihn gesandt hatte. Deshalb konnte Jesus sagen: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen". Joh 14:9. Er hatte alles offenbart, was Ihm hingelegt worden war.

Jesus offenbarte den Vater so, dass Sein eigener Name offenbart wurde

Diese erste Phase dauerte genau bis zur letzten Woche Seines Dienstes als Er in Jerusalem einzog. Zu jenem Zeitpunkt fand ein Wechsel statt. Er war immer noch der Sklave des Vaters und hatte immer noch keine eigene Kapazität. Er war völlig auf den Vater angewiesen, Ihn aus dem Tod zu erretten. Dabei begann Er in der letzten Woche, die Ihn zum Kreuz führte, den Vater so zu offenbaren, dass auch Sein eigener Name offenbart wurde. Die Menschheit begann zu sehen, wer Er schon vor Grundlegung der Welt gewesen war.

Im Gegensatz zu uns wusste Er während Seines ganzen Dienstes, wer Er war. Er sprach immer von Sich als "ICH BIN". Joh 8:58. Wir jedoch wissen nicht, wer wir sind, wenn wir beginnen, dem Weg zu folgen, der Christus für uns vorherbestimmt hat. Wenn wir der Verwaltung, die uns anvertraut worden war, treu bleiben, wird unser Name offenbar, zuerst unseren Brüdern und Schwestern im Leib Christi.

"Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde"

Gegen Ende dieser zweiten Phase, als Sein eigener, einzigartiger Name offenbart wurde, sagte Jesus zu Seinen Jüngern: " Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde". Joh 12:23.

Die "Stunde", auf die Sich Jesus hier bezieht, ist die "Stunde" Seines Opfers am Kreuz. Deshalb hatte Er vorgängig zu ihnen gesagt: "Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ICH (es) BIN". Joh 8:28.

Sein Name wurde in Seinem Opfer offenbart. Die Herrlichkeit, die Er mit dem Vater vor Grundlegung der Welt gehabt hatte, erhielt Er erst bei Seiner Himmelfahrt zurück. Und genauso erhalten wir die Herrlichkeit unserer Sohnschaft, die für uns vor Grundlegung der Welt vorherbestimmt worden war, erst am Tag der Auferstehung. Aber wenn wir jetzt nicht herausfinden, wer wir sind, werden wir an jenem Tag sehr enttäuscht sein.

Der Name Christi wird in Seinem einzigartigen Werk offenbart

Jesus fuhr dann fort und sagte:"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht" Joh 12:24.

Sein Name wurde durch Sein einzigartiges Werk offenbart. Nur Er konnte Sein Leben als ein Same vollständig niederlegen und viele Söhne hervorbringen. Als Er sich zu diesem Opfer verpflichtete, tat Er es nicht, um Sich selbst zu offenbaren. Er tat es, um Sein einzigartiges Opfer als der Sklave des Vaters zu darzubringen, wodurch der Name des Vaters offenbart und verherrlicht wurde. Aber weil Er dies auf eine Art und Weise tat, die für Ihn einzigartig war, können wir sehen, wer Er ist.

Das einzigartige Werk des Heiligen Geistes offenbart und verherrlicht den Namen des Sohnes

Wie Jesus nicht aus Seiner eigenen Initiative kam oder um von Sich selbst zu reden, gilt das Gleiche für den Heiligen Geist. Jesus sagte von Ihm: "Er wird mich verherrlichen. Er wird nicht kommen und aus Eigeninitiative reden, sondern Er wird euch alles in Erinnerung rufen, was Ich gesagt habe. Er wird von dem Meinen nehmen und es euch verkündigen". Joh 16:13-15.

Seit Pfingsten ist es das einzigartige Werk des Heiligen Geistes im Gemeindezeitalter, den Namen des Sohnes zu offenbaren und zu verherrlichen. Weil Er aber den Namen des Sohnes auf eine Art offenbart und verherrlicht, wie Er es nur tun kann, können wir den Heiligen Geist kennen. Wir können Seinen Namen kennen. Folglich sagt Jesus, dass die Welt Ihn nicht kennt, aber wir kennen Ihn. Joh 14:17.

Verliere dein Leben, um ewiges Leben zu gewinnen

Diese Dynamik erklärt, wie unser Name unter unseren Brüdern erkannt werden kann, wenn wir gehorsame Sklaven sind und uns nicht in irgendeiner Weise selbst offenbaren. Auch hier können wir zwei Prinzipien erkennen.

Das erste Prinzip ist in der folgenden Aussage Jesu' zusammengefasst: "Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren". Joh 12:25.

Im Griechischen sehen wir, dass hier zwei verschiedene Wörter für "Leben" verwendet werden: psuche und zoe. Das psuche Leben ist unsere individuelle Identität, und das zoe Leben ist das ewige Leben. Wer sein psuche Leben liebt, wird es verlieren. Wer sein psuche Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen zoe Leben bewahren. Wenn wir unser psuche Leben in dieser Welt lieben, werden wir fleischlich leben und unseren Namen und unsere Werke nicht finden, weder in diesem noch im zukünftigen Zeitalter.

Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach

Das zweite Prinzip wird anschliessend von Jesus erörtert, wenn Er sagt: "Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren". Joh 12:26.

Das griechische Wort, das hier mit "dienen" übersetzt wird, ist das Wort diakoneo (verwandt mit "diakonos" = Diener, Diakon). Was ist ein Diakon? Ein Diakon ist ein Sklave, der treu das Opfer eines Anderen wirksam werden lässt und ihn dadurch offenbart. Er ist dann treu in der Verwaltung dessen, was ihm seinem Namen entsprechend zunehmend übertragen wird.

Jesus sagt eigentlich: Wenn jemand das Meine zum Wohle eines Anderen verwaltet, muss er Mir nachfolgen. Denn er hat einen Weg und ein Muster etabliert. Dies ist der Weg des gehorsamen Sklaventums, der einen Andern treu offenbart. Wenn wir Ihm dann nachfolgen, wird uns der Vater ehren. Er wird uns die Würde unseres Sklaventums und Werkes geben, die Ehre unserer Berufung. Heb 5:4.

Der Weg, auf dem wir Ihm folgen, ist der Weg des Kreuzes. Und wohin führt er? Er führt uns zu Jesus Christus, der, wie wir wissen, auferstanden ist, und jetzt verherrlicht auf dem Ehrenplatz zur Rechten des Vaters sitzt. Eph 1:20-21. Und wir sind mit Ihm mitauferweckt und mitversetzt in himmlische Örter. Eph 2:6.

Die Lösung der Identitätskrise

Unseren Namen zu finden, ist Gott sei Dank nicht ein Schuss ins Blaue. Wir brauchen niemanden, der über uns prophezeit und uns so sagt, wer wir sind. Jesus Christus hat den Weg schon eröffnet, und wenn wir Ihm nachfolgen, wird unser Name offensichtlich werden.

Wir verpflichten uns ganz einfach, in Seinem Haus in dem treu zu sein, was einem Anderen gehört. Dann werden wir zunehmend das empfangen, was auf einzigartige Weise uns gehört. Indem wir dann darin treue Sklaven sind, werden unsere Namen und Werke allen um uns herum offensichtlich werden.