Der Weg Kains

DAVID BAKER

Die Schrift redet vom "Weg Kains", um die Entwicklung seines Lebens vom Erstgeborenen aller Schöpfung zum umherziehenden Wanderer im Lande Nod zu beschreiben. Dies ist ein wichtiger Punkt. Ein Christ, der ursprünglich ein Teil der Gemeinde des Erstgeborenen ist, dann aber auf dem "Weg Kains" wandelt, dessen Verstand wird verfinstert, und er wird vom Leben Gottes ausgeschlossen werden. Eph 4:18. Die Kernfrage lautet: Lassen wir uns durch Opfern neu definieren? Wenn wir anfänglich mit dem Tod Christi verwachsen sind (Röm 6:5), so sind wir noch nicht mit Seinem Opfer kompatibel. Unser Sinn muss erneuert werden, indem wir beständig fortfahren, unsere Leiber als ein lebendiges Opfer darzustellen. Röm 12:1-2. Kain erhielt jegliche Gelegenheit, wiederhergestellt zu werden, aber er lehnte es ab, durch Opfern neu definiert zu werden. Kains primäres Dilemma war, dass er seinen eigenen Weg definierte und annahm, Gott würde ihn segnen. Dies ist das Grundproblem vieler Gläubigen.

Wir wollen hier klar festhalten, dass Kain nicht zur Verdammnis vorherbestimmt war. Bei der Geburt Kains bezeugte Eva: "Ich habe einen Mann erworben mit der Hilfe des Herrn!". 1 Mos 4:1. Adam und Eva nahmen ihren Auftrag wahr, "Identitäten" zu vermehren, indem sie Kinder zeugten. Kain hatte einen Namen von Gott dem Vater erhalten, der im Buch des Lebens des Lammes geschrieben ist, und die Werke seiner Sohnschaft waren vor Grundlegung der Welt für ihn bereitet worden. Kain war jedoch als Folge des Sündenfalls in Sünde geboren worden. Er war "wie Gott" und nicht "aus Gott" geboren und wuchs mit seiner eigenen Erkenntnis des Guten und Bösen als seinem einzigen Lebenskompass auf. Wie alle, die nach ihm geboren würden, musste sein Herz vom bösen Gewissen gereinigt und sein Sinn durch Opfern erneuert werden.

Die Bedeutung des "Erstgeborenen" war, dass der Herr verlangte, dass jeder erstgeborene Sohn für Seinen Dienst geheiligt würde. Der Herr sprach zu Mose: "Heilige mir alle Erstgeburt! Alles bei den Söhnen Israel, was zuerst den Mutterschoss durchbricht unter den Menschen und unter dem Vieh, mir gehört es." 2 Mos 13:2. Trotzdem folgte Kain in den Fussstapfen seines Vaters und wurde Ackerbauer. Erinnern wir uns daran, dass der Erdboden verflucht war. Der Herr sprach zu Adam: "(...) so sei der Erdboden deinetwegen verflucht: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen (...)." 1 Mos 3:17-18. Der Herr wollte Kain vom Leerlauf des Fluchs wiederherstellen und ihm zum "Werk des Dienstes", das Er für ihn vorbestimmt hatte, verhelfen. Das einzige Werk, das nicht vom Leerlauf des Fluchs geplagt ist, ist das Werk, das uns vom himmlischen Vater vorbereitet worden ist, denn dieses Werk "sät" auf die kommenden Zeiten hin.

Nachdem Adam und Eva in Sünde fielen, wurde offensichtlich, dass der Herr einen Prozess des Opferns am Eingang zum Garten Eden etablierte, denn die Schrift berichtet, dass Kain und Abel dem Herrn Opfer darbrachten. 1 Mos 4:3-4. Welche Art von Opfer suchte der Herr? Zuerst ging es um die Haltung des beständigen Opferns. Der Herr will, dass wir unsere Leiber als lebendiges Opfer darbringen, Ihm ganz und beständig hingegeben. Dies ist das grundlegende Prinzip des Opferns. Paulus sagte zu den Korinthern: "(...) ich suche nicht das Eure, sondern euch (...). 2 Kor 12:14. Sobald das Fundament des beständigen Opferns gelegt ist, sucht der Herr "typische Opfer", d.h. Opfer, die unserem einzigartigen Namen und Werk entsprechen. Als Kain vor dem Herrn erschien, brachte er weder seinen Leib als ein lebendiges Opfer dar noch brachte er "typische Opfer" als Frucht des einzigartigen Werks als ein Sohn Gottes. Er beanspruchte für sich das Recht, sein eigenes Opfer bestimmen zu können. Sein Sinn war auf das Fleisch ausgerichtet und daher feindselig gegen Gott. Er verlangte, dass der Herr sein selbstdefiniertes Opfer akzeptierte und segnete. Kain lehnte es ab, durch Opfern neu definiert zu werden, weil er "wie Gott" bleiben wollte und sich die Freiheit nahm, Herr seines eigenen Lebenslaufs zu sein.

Nun betrachten wir zehn Schritte, die die Schrift als "den Weg Kains" bezeichnet. Jud 1:11.

 

  1. Kain definierte seinen eigenen Weg als Ackerbauer.
  2. Der Herr schaute nicht auf sein Opfer von den Früchten des Ackerbodens.
  3. Er wurde sehr zornig.
  4. Sein Gesicht senkte sich.
  5. Der Herr sprach mit ihm und gab ihm Gelegenheit, recht zu tun und "aufzublicken".
  6. Er redete mit Abel, und sein Bruder bezeugte Kains Name und Werk.
  7. Er verhärtete zunehmend sein Herz und wurde zum Gefangenen des Gesetzes der Sünde.
  8. Er erhob sich und tötete Abel.
  9. Der Herr gab Kain die Gelegenheit, für seine Sünde Verantwortung zu übernehmen. Aber er lehnte dies ab.
  10. Er wurde zum umherziehenden Wanderer im Lande Nod.

 

Jeder Christ muss während seines ganzen Lebens immer wieder ja sagen zur Demut, durch Opfern neu definiert zu werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass, bis unser Sinn erneuert ist, unsere Standardreaktion der Weg Kains sein wird. Der Herr gab Kain in seiner Barmherzigkeit viele Gelegenheiten, sein Herz zu erweichen und auf das Wort zu reagieren, das die Wahrheit seines vorherbestimmten Namens und Werks verkündete. Bis ganz zum Schluss gab Er Kain Gelegenheit, für seine Sünde Verantwortung zu übernehmen. Aber Kain verhärtete sein Herz und fand weder Trost noch Ruhe, bis er sich im Land Nod niederliess, weg von der Gegenwart Gottes. Sobald wir erkennen, dass wir in den Fussstapfen Kains wandeln, weil wir zornig werden und sich unser Gesicht senkt, müssen wir uns demütigen und empfangen, was der Herr zu uns spricht. Wir werden an die Worte des Herrn an Kain erinnert: "Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich?" 1 Mos 4:7. "Recht" zu reagieren, wenn der Herr zu uns spricht, ist immer der erste Schritt wiederhergestellt und erhoben zu werden, um mit Christus in himmlischen Örtern zu sitzen.